Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse wird am Donnerstag laut vorbörslichen Indikationen etwas höher gesehen. Grund dafür ist der Chipkonzern Nvidia, der am Vorabend nach US-Börsenschluss besser als erwartet ausgefallene Ergebnisse veröffentlicht hat. Der KI-Vorzeigekonzern hat zudem mit seinem Ausblick die hohen Erwartungen übertroffen. Der Aktienkurs stieg im nachbörslichen US-Handel erstmals über die Marke von 1000 Dollar.

Dagegen dürfte das Protokoll der Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank vom 1. Mai den Risikoappetit der Anleger wohl etwas zügeln, heisst es am Markt weiter. Das Fed hat am Vorabend ein Festhalten an den hohen Zinsen signalisiert und eine baldige Senkung erst einmal nicht in Aussicht gestellt. Einige Vertreter des Fed zeigten sogar die Bereitschaft, die Geldpolitik - falls nötig - weiter zu straffen. Zuletzt hatten wieder aufgefrischte Zinssenkungshoffnungen für den späteren Jahresverlauf für steigende Kurse an den Börsen gesorgt. Im Gegensatz zum Fed wird die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Leitzins wohl im Juni senken, weil die Inflation sich in der Eurozone abgeschwächt hat.

Die Bank Julius Bär berechnet den SMI vorbörslich um 08.15 Uhr 0,11 Prozent höher auf 11'971,45 Punkten. 19 der 20 SMI-Titel werden höher gestellt.

Einzig Nestlé (-0,3%) sind etwas tiefer indiziert. Das dürfte JPMorgan geschuldet sein, haben die Analysten der US-Bank doch das Rating für den Nahrungsmittelwert "Neutral" von "Overweight" und das Kursziel auf 105 von 115 Franken reduziert.

Gefragt sind dagegen Tech-Werte wie Logitech, VAT, AMS Osram, Comet oder Inficon mit Gewinnen von bis zu 2,2 Prozent. Grund dafür dürfte das Nvidia-Ergebnis sein, heisst es am Markt.

Dagegen werden die Aktien von Julius Bär (-1,6%) deutlich tiefer erwartet. Die Vermögensverwaltungsbank hat in den ersten vier Monaten 2024 weniger Neugelder anziehen können als noch im Vorjahr. Dagegen legten die verwalteten Vermögen unterstützt von einem schwächeren Franken deutlich zu. Zudem verdiente die Bank auf den verwalteten Vermögen auch wieder mehr als noch im zweiten Semester 2023. Mit den vorgelegten Zahlen hat die Traditionsbank die Markterwartungen bei den Neugeldzuflüssen enttäuscht, bei den verwalteten Vermögen und der Bruttomarge dagegen übertroffen.

Die Papiere von Galenica (+1,6%) werden nach den Quartalszahlen vorbörslich höher gestellt. Die Apothekengruppe hat erstmals Umsatzzahlen für die Periode von Januar bis April veröffentlicht. Demnach hat das Unternehmen die Verkäufe um 5 Prozent auf 1,26 Milliarden Franken gesteigert.

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