Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Donnerstag nach den Beschlüssen der US-Notenbank Fed fester erwartet. Doch hierzulande stehen ganz andere Ereignisse im Fokus der Marktteilnehmer. So verkauft der Pharmariese Novartis das sich seit Jahren in seinem Besitz befindende Aktienpaket von rund einem Drittel an Roche an den Konkurrenten.

Die Kursentwicklung der Papiere dieser Schwergewichte dürfte auch die Marschrichtung des Gesamtmarktes bestimmen. Zudem informiert die Grossbank Credit Suisse über das dritte Quartal und die zukünftige Strategie. Das Fed hatte am Vorabend wie erwartet das Ende der ultralockeren Geldpolitik verkündet und will nun damit beginnen, die Anleihenkäufe zu reduzieren. An den Zinsen ändert die Notenbank aber bis auf weiters nicht. Dies wurde an der Wall Street mit neuen Höchstkursen quittiert.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI wird gegen 08.15 Uhr um 1,02 Prozent höher bei 12'509,41 Punkten indiziert. Von den 20 SMI-Titeln legen alle bis auf CS zu.

Ganz klar im Fokus ist Big Pharma. Novartis steigt bei Roche aus und verkauft das riesige Aktienpaket an seinen Konkurrenten für rund 19 Milliarden Franken und macht dabei einen Gewinn von knapp 13 Milliarden. Während Roche die Titel vernichten will und es daher zu einer Gewinnverdichtung kommt, steht noch nicht fest, was Novartis mit dem Erlös machen will. Vorbörslich werden aber beide höher gestellt. Novartis gewinnt 1,9 Prozent und Roche GS 2,4 Prozent. Damit falle eine gewisse Unsicherheit über das Roche-Paket, die seit langem über dem Markt gehangen habe, weg, sagt ein Händler.

Dagegen werden die Anteile von Credit Suisse (-0,6%) tiefer indiziert. Die Grossbank hat im dritten Quartal weniger verdient als noch im Vorjahr. Für das vierte Quartal stellte CS aufgrund von Goodwill-Wertberichtigungen einen Verlust in Aussicht. Zudem will die Bank mit einer neue Organisation nun wieder aus der Krise finden.

Auf den hinteren Rängen zeigt sich ein ähnliches Bild. Lediglich die Banken Valiant (-1,0%) und Vontobel (-1,2%) sind tiefer gestellt, während die anderen vorbörslich gehandelten Titel alle etwas höher gestellt werden.

Valiant hat den Gewinn in den ersten neun Monaten 2021 gesteigert und erwartet eine weiterhin stabile Geschäftsentwicklung. Für Vontobel hat Citigroup das Rating auf "Neutral" von "Buy" gesenkt. Die Zürcher Privatbank hatte am Mittwoch den Quartalsbericht veröffentlicht.

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