Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Dienstag aufgrund vorbörslicher Indikationen etwas fester erwartet. Die Vorgaben aus dem Ausland seien leicht positiv, heisst es am Markt. Aber vor der Veröffentlichung der US-Inflationsdaten am Nachmittag dürften sich die Anleger wohl zurückhalten, und das Geschäft dürfte eher in ruhigen Bahnen verlaufen. Die Daten zur US-Teuerung könnten dann allerdings für Kursbewegungen sorgen, heisst es. Denn sie könnten die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed, die am morgigen Mittwoch in der Agenda steht, beeinflussen. Experten erwarten einen weiteren Rückgang der hohen Teuerung.

Der Markt rechne zwar mit einer fallenden Teuerungsrate, heisst es weiter. Für Entwarnung in der Inflationsentwicklung sei es aber noch zu früh. Daher dürften die Zentralbanken die Zinsschraube weiter anziehen. Nach den zuletzt grossen Zinsanhebungsschritten von 0,75 Prozentpunkten erwarten die Marktteilnehmern vom Fed nun aber einen kleineren Schritt von 0,50 Prozentpunkten. Auch von der Schweizerischen Nationalbank (SNB), deren Zinsbeschluss wie der der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of England am Donnerstag ansteht, wird mehrheitlich eine geringere Erhöhung als zuletzt erwartet.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI steht um 8.15 Uhr 0,42 Prozent höher bei 11'079,73 Punkten. Dabei werden sämtliche 20 SMI-Titel höher gestellt. Die Kursaufschläge reichen von +0,2 Prozent (Swisscom) bis +1,8 Prozent (für Richemont).

Neuigkeiten von Unternehmen selbst sind rar. So könnte die Hoffnung auf weitere Lockerungen in China den Aktien von Richemont und Swatch (je +1,8%) Auftrieb geben.

Bei den SMI-Werten fallen zudem Credit Suisse (+1,4%) auf. Die Aktie hatte am Vortag 1,7 Prozent eingebüsst. Offenbar kam es zu Gewinnmitnahmen. Festere Kurse gibt es zudem am Dienstag vorbörslich für Novartis (+0,7%), ABB (+0,3%) und UBS (+0,3%).

Auf den hinteren Rängen sorgen Analysten für Bewegung. So hat UBS das Rating für Polypeptide (+4,3%) auf "Neutral" von "Sell" angehoben. Der Aktienkurs des Pharmazulieferers sei im Jahresvergleich um über 80 Prozent gefallen und werde nun mit einem Abschlag von rund 33 Prozent gegenüber den europäischen Konkurrenten gehandelt, schreibt Analystin Barbora Blaha.

Clariant (+4,3%) werden ebenfalls dank einer Analyse der UBS fester indiziert. Die Grossbank hat die Empfehlung auf "Buy" von "Sell" angehoben. Das Portfolio habe sich dank der Trennung von zyklischeren und wachstumsschwächeren Anlagen markant verbessert. Dies sei in der aktuellen Bewertung nicht adäquat reflektiert. Am Vortag hatte der Chemiekonzern mitgeteilt, er schreibe auf einer Bioethanol-Anlage in Rumänien 225 Millionen Franken ab.

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