Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte nach seinem euphorischen Wochenauftakt mit hohem Kursgewinn am Dienstag zunächst wieder zurückfallen. Am Vortag hatte der US-Wahlsieg von Joe Biden sowie der mögliche Durchbruch bei einem Corona-Impfstoff den Schweizer Leitindex deutlich angeschoben. Aufgrund seiner defensiven Ausrichtung konnte der Schweizer Aktienmarkt aber etwas weniger profitieren als andere Börsenplätze.

Eine Gegenbewegung auf einen stark positiven Handelstag sei nicht überraschend, erklären Marktbeobachter. Anders als in Europa reagierten die Aktienmärkte in Asien und Australien eher gelassen auf die Impfstoff-Nachrichten. Auch die US-Märkte gaben zum Schluss einen Teil ihrer Gewinne wieder ab.

Die Bank Julius Bär berechnet den SMI vorbörslich um 8.15 Uhr 0,36 Prozent tiefer bei 10'379,93 Zählern. Die Blue Chips werden mehrheitlich mit Abschlägen im Bereich von 0,2 bis 0,8 Prozent gehandelt.

Zu den grössten Vortagesgewinnern hatten Richemont und Swatch, Finanzwerte und Zykliker gezählt. Die defensiven Schwergewichte Roche, Nestlé (jeweils -0,5%) und Novartis (+0,1%) halten sich etwas besser.

SGS werden 0,4 Prozent tiefer gestellt. Der Warenprüfer hat eine grössere Akquisition kommuniziert sowie Angaben zum Geschäftsverlauf gemacht. Analysten sprechen von "erfreulichen" Nachrichten. Etwas fester werden LafargeHolcim (+0,2%) und Lonza (+0,4%) gestellt.

Letztere werden Herstellungspartner für den Covid-19-Impfstoffkandidat Adcovid von Altimmune. Lonza ist bereits Herstellungspartner für den Impfstoff von Moderna, das als eines der führenden Unternehmen im Rennen um einen Impfstoff gegen das Coronavirus gilt.

Am breiten Markt ziehen SoftwareOne um 0,3 Prozent an. Die IT-Firma hat den Partner InterGroup mit dem Kauf von 60% der Anteile nun vollständig übernommen. Die Transaktion sollte Anfang 2021 abgeschlossen werden. Burckhardt Compression (+0,4%) meldete einen Auftrag aus den USA.

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