Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Dienstag mit leichten Abgaben in die verkürzte Handelswoche starten. Am vergangenen Donnerstag hatte sich der Leitindex SMI die dritte Handelswoche in Folge mit Gewinnen ins verlängerte Osterwochenende verabschiedet. Wegen des Osterfestes war die Börse am Karfreitag und gestrigen Ostermontag geschlossen. Die Vorgaben aus Übersee sind unterdessen etwas gemischt. So hat die Wall Street am Montag leichte Verluste verbucht, dabei aber im späten Handel anfängliche Abgaben eingedämmt. In Asien überwiegen dagegen die Kursgewinne.

Für Gesprächsstoff sorgt einerseits die People's Bank of China, die am Montag ankündigte, dass sie die finanzielle Unterstützung für die von Covid-19 betroffenen Industrien und Unternehmen aufstocken werde. Diese Ankündigung erfolgte, nachdem China gemischte Wirtschaftsdaten gemeldet hatte. Doch auch die weitere Politik der US-Notenbank sorgt für weitere Debatte. "Es scheint wahrscheinlicher, dass in zwei Wochen ein vom Fed geplantes Paket aus höheren Zinsen und einer Straffung der Geldpolitik kommen wird", erklärt ein Händler. Derzeit wachse am Markt die Sorge, ob eine "weiche Landung", d. h. eine Abkühlung der Wirtschaft, ohne eine Rezession zu provozieren, erreicht werden könne. Vor diesem Hintergrund dürfte die Berichtssaison verstärkt in den Fokus der Investoren rücken, heisst es. Vor allem die Ausblicke seien dieses Mal von zentraler Bedeutung.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 8.20 Uhr um 0,22 Prozent tiefer bei 12'447,70 Punkten. Von den 20 SMI-Titeln weisen 18 negative Vorzeichen auf.

Zu diesen Papieren gehören auch die Swiss Re (-5,8% oder -5,14 Fr.) und Geberit (-2,3% oder -13,18 Fr.). Beide werden am Berichtstag ex-Dividende gehandelt. Im Fall der Swiss Re (Dividende: 5,90 Fr.) ist das Minus damit eher optischer Natur, während der Sanitärtechnikkonzern Geberit 12,50 Franken je Aktie ausschüttet.

Mit Abgaben von jeweils 0,2 Prozent werden auch zyklische Werte wie ABB oder Holcim vorbörslich tiefer gestellt. Händler verweisen auf die Weltbank, die am Vortag ihre Wachstumsprognose gesenkt hatte. "Der IWF könnte diese Woche folgen", heisst es in einem Kommentar.

Gegen den Trend fester notieren unterdessen die beiden defensiven Pharma-Schwergewichte Novartis (+0,2%) und Roche (+0,1%). Im Vorfeld der Quartalszahlen kommende Woche zeigen sich Analysten grundsätzlich zuversichtlich für die beiden Papiere.

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