Zürich (awp) - Für den Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich am Dienstag eine leicht festere Eröffnung ab. Dabei sind die Vorgaben aus Übersee tendenziell freundlich. Die Wall Street hat zwar mit leichten Gewinnen geschlossen, aber unter den Tageshochs. In Asien finden die Märkte dagegen keine einheitliche Richtung. Investoren warten derzeit gebannt darauf, dass die Berichtssaison an Fahrt gewinnt.

Die Zahlen der Citigroup waren am Vortag eher gemischt ausgefallen. Insgesamt rechnen Analysten damit, dass die Gewinnentwicklung im zweiten Quartal zwar etwas lasch war, für das Gesamtjahr aber solide ausfallen dürfte. Aber auch hier gibt es bereits erste Stimmen, die diese solide Entwicklung anzweifeln. "Das eindeutig grösste Risiko für die jüngste Rallye ist die Ertragssaison", unkt ein Ökonom.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI steht gegen 08.15 Uhr um 0,09 Prozent höher bei 9'817,08 Punkten. Von den 20 SMI-Werten gewinnen alle bis auf Zurich Insurance (-0,2%) hinzu.

Zu den grössten Gewinnern unter den Blue Chips zählen vorbörslich die Aktien der Partners Group (+1,6%). Der Finanzdienstleister hat die verwalteten Vermögen im ersten Halbjahr deutlich gesteigert. Die Kapitalzusagen von Kunden stiegen zum Vorjahr fast um 20 Prozent an, lagen allerdings leicht unter den Markterwartungen.

Bevor am Mittag in den USA mit JPMorgan, Goldman Sachs und Wells Fargo gleich drei Grossbanken ihre Zahlen vorlegen, präsentieren sich auch die UBS (+0,2%) und die CS (+0,1%) freundlich.

Unterstützung kommt noch vom Schwergewicht Novartis (+0,2%), bei dem sich die Zusage der US-Gesundheitsbehörde FDA, ein Mittel beschleunigt zu prüfen, positiv niederschlägt.

AMS (-0,9%) gehören zu den wenigen Verlieren. Der Chiphersteller hat einer möglichen Übernahme des deutschen Industrieunternehmens Osram eine Absage erteilt.

Dass die Berichtssaison für einige Unternehmen holprig werden könnte, zeigen im breiten Markt die Zahlen von DKSH (-3,0%) und die Warnung von Schmolz+Bickenbach (kein vorbörslicher Kurs). So hat der Zürcher DKSH-Konzern in der ersten Jahreshälfte 2019 zwar etwas weniger Umsatz und deutlich weniger Gewinn erwirtschaftet. Der Grund dafür waren aber primär Einmaleffekte. Ohne diese wäre das Unternehmen gewachsen.

Der Stahlhersteller Schmolz+Bickenbach hat derweil im zweiten Quartal die konjunkturelle Abkühlung zu spüren bekommen. Absatzmenge und Umsatz sind gesunken und der Betriebsgewinn hat sich halbiert. Die Gewinnprognose für 2019 wurde nun deutlich gesenkt. Händler gehen von Kursverlusten von bis zu 10 Prozent aus.

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