Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte auch in der neuen Börsenwoche weiter mit der 12'000-Punkte-Marke ringen. Für den Handelsauftakt stehen die Zeichen zunächst auf leichte Gewinne, wie die vorbörslichen Indikationen zeigen. Damit würde er vor allem den Vorgaben der Wall Street folgen, die am Freitag dank Arbeitsmarkterholung und mehr Aufträgen in der US-Industrie neue Höchststände markiert hatte. Vor allem die Jobdaten waren so ausgefallen, dass sie keine sofortige Abkehr der Federal Reserve von ihrer expansiven Politik rechtfertigen. In Asien starten die Märkte dagegen uneinheitlich in die neue Woche.

So wird die Börse in Japan wenige Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele durch erneut steigende Corona-Fallzahlen belastet. Derweil legen die chinesischen Märkte zu. Dort hat sich das Wachstum im Dienstleistungssektor im Juni zwar deutlich abgeschwächt, der PMI liegt aber weiterhin über der Wachstumsgrenze. Der weitere Handelsverlauf dürfte in eher ruhigen Bahnen verlaufen. In den USA bleiben die Börsen geschlossen, weil der Unabhängigkeitstag (4. Juli) nachgeholt wird. Für etwas Bewegung könnten die Verhandlungen des Ölkartells Opec+ sorgen, die an diesem Montag fortgesetzt werden. In der Allianz gab es zuletzt Differenzen darüber, welches Land künftig wie viel fördern darf.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 8.15 Uhr 0,11 Prozent höher auf 11'978,49 Punkten. In der vergangenen Woche hat der Leitindex 0,3 Prozent verloren und damit erstmals nach sechs Wochen wieder im roten Bereich geschlossen. Von den 20 SMI-Titel werden am Montagmorgen vorbörslich alle höher gestellt.

Dabei stechen Holcim mit +1,1 Prozent hervor. Der Zementkonzern hat laut Wochenendpresse beim Rechtsstreit mit US-Klägern um die Nutzung enteigneter Grundstücke eine endgültige Einigung erzielt. So hätten sich die beiden Seiten in einer gemeinsamen Vereinbarung vom 22. Juni über eine Abweisung der Klage geeinigt, schreibt die "Sonntagszeitung" mit Verweis auf Gerichtsdokumente.

Die übrigen Blue Chips gewinnen allesamt etwa 0,1 Prozent hinzu. Nachrichten sind nur spärlich gesät. Marktteilnehmer warten auf den Beginn der Berichtssaison zum zweiten Quartal bzw. zum ersten Halbjahr. Erste Unternehmen werden bereits diese Woche ihre Zahlen offenlegen, so richtig beginnt die Saison aber erst in der zweiten Juli-Hälfte.

Mit einem Kurssprung von 7,6 Prozent stechen unterdessen Landis+Gyr im breiten Markt vorbörslich hervor. Der Stromzählerproduzent hat mit dem US-amerikanischen Netzbetreiber National Grid einen 20-Jahres-Vertrag über ein Netzmodernisierungsprojekt abgeschlossen. Laut ersten Analystenkommentaren ist dies einer der vier Grossaufträge, die Landis+Gyr seit 2019 in Aussicht gestellt hat.

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