Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich am Montag eine Eröffnung mit leicht rückläufigen Kursen ab. Die Vorgaben aus den USA sind zwar positiv, insgesamt aber dennoch wenig inspirierend. Der Seitwärtstrend der vergangenen Woche könnte gemäss Einschätzung von Marktteilnehmern denn auch vorerst anhalten, da klare Richtungsgeber weiterhin Mangelware sind. Beachtung werden zum Start in die neue Woche insbesondere die Aktien von Julius Bär nach einem Zwischenbericht erhalten.

Die Börsenstimmung scheint weiter eher gedämpft. In China wurde mit steigenden Infektionszahlen am Wochenende der erste Corona-Tote seit gut einem halben Jahr gemeldet. Das weckt Befürchtungen, dass das Land nach der gerade eingeleiteten Öffnung die Zügel wieder anzieht. Ob es zum erhofften Jahresendrally und einer weiteren Reduktion der bis September angehäuften Verluste kommen wird, bleibt vorläufig offen. Die Credit Suisse etwa zeigt sich in einer Lageeinschätzung zumindest skeptisch. Die Notenbanken weltweit dürften die Schritte bei den Verschärfungen der Geldpolitik zwar verlangsamen, aber dennoch fortsetzen. Ein Ende des Bärenmarkte scheine deshalb eher unwahrscheinlich. Die Bank behält entsprechend ihre Einschätzung "Untergewichten" für die Anlageklasse der Aktien bei.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert um 08.15 Uhr 0,23 Prozent tiefer bei 11'020,55 Punkten.

Im Fokus stehen zum Wochenbeginn insbesondere die Aktien von Julius Bär, welche vorbörslich im Anschluss an das Trading Update nach 10 Monaten 0,2 Prozent tiefer gestellt werden. Die Zahlen haben mehr oder weniger den Erwartungen entsprochen. Positiv wird hervorgehoben, dass der Bank unter dem Strich in den vergangenen vier Monaten wieder mehr Gelder zur Verwaltung anvertraut als abgezogen wurden.

Wie die Mehrheit der übrigen gehandelten Titel büssen auch ABB 0,2 Prozent ein. Der Technologiekonzern hat am Morgen mitgeteilt, dass für die Sparte E-Mobility im Rahmen einer Pre-IPO-Privatplatzierung für rund 200 Millionen Franken neue Aktien ausgegeben wurden. Auch nach der Beteiligung von drei neuen Aktionären behält ABB vorläufig einen Anteil von rund 90 Prozent; an den Börsenplänen für die Sparte wird dennoch festgehalten.

Etwas auffälliger sind die Abgaben in Richemont und Swatch, welche je 1,0 Prozent tiefer stehen als am Freitagabend. Da China für beide Unternehmen sehr wichtig ist, werden die Aktien im Zusammenhang mit der dortigen Corona-Entwicklung gemieden.

SGS (-1,1%) fallen noch einen Tick stärker zurück. JPMorgan hat im Anschluss an den Investorentag der Vorwoche die Einstufung auf "Underweight" von "Neutral" gesenkt und dabei insbesondere auf die hohe Bewertung verwiesen.

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