Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt steuert am Donnerstag nach der neuerlichen Zinserhöhung in den USA auf einen weiteren schwachen Handelstag zu. Seit mehr als einer Woche geht es praktisch nur noch abwärts. Die zunehmenden Rezessionsängste haben den Leitindex SMI allein seit vergangenem Dienstag um mehr als 6 Prozent einbrechen und auf ein neues Jahrestief fallen lassen. Die Konjunktursorgen stützen gleichzeitig die Flucht in den starken Franken. Am Berichtstag rückt nun die SNB mit der neuesten Lage zur Geldpolitik in den Fokus, von der ebenfalls ein weiterer deutlicher Zinsschritt erwartet wird.

Das Fed setzt also den Kampf gegen die hohe Inflation mit dem dritten Zinsschritt um 0,75 Prozentpunkte in Folge fort, was auch an der Wall Street für starke Abgaben an den Aktienmärkten sorgte. Mit der strengeren Geldpolitik wächst das Risiko, dass die Zentralbank die Wirtschaft bald so stark ausbremsen könnte, dass die Konjunktur abgewürgt wird. Die Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell, die Geldpolitik so lange zu straffen, bis die Inflation im Griff sei, habe die Sorgen um eine harte Landung der Wirtschaft erhöht, heisst es denn auch in einem Kommentar der Credit Suisse. Zinsen, die länger als erwartet hoch blieben, sowie der damit verbundene wirtschaftliche Abschwung dürften zudem die Aktien noch länger belasten.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert um 8.15 Uhr 1,13 Prozent tiefer bei 10'311,51 Punkten. Das bisherige Jahrestief vom Juni lag bei 10'350.

Alle Blue Chips stehen vorbörslich tiefer. Die geringsten Einbussen zeigen dabei defensive Aktien wie Nestlé, Novartis, Roche und Swisscom (je -0,8%). Novartis hat im Vorfeld des heutigen Investorentages die strategischen Ziele präzisiert. Demnach will sich der Pharmakonzern künftig noch stärker auf Schlüsselregionen und potenzielle Blockbuster konzentrieren.

Am meisten zurückgestellt werden UBS (-2,1%), gefolgt von ABB (-1,7%) und CS (-1,6%). Letztere hatten am Vortag bei 4,84 Franken ein neues Allzeittief erreicht. Am Donnerstag berichtet die "Financial Times", dass die Bank eine Aufteilung der Investmentbank in drei Teile in Erwägung zieht.

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