Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Montag wenig verändert erwartet. Angesichts der zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China dürften sich die Anleger zurückhalten, heisst es am Markt. Die beiden Länder haben gegenseitig je ein Konsulat geschlossen. Zudem nehmen die Infektionszahlen mit dem Corona-Virus weltweit weiter zu, was die Angst vor einer zweiten Infektionswelle steigen lässt. Die Anleger sind daher sehr verunsichert, was auch am dem rekordhohen Goldkurs abgelesen werden kann.

Gestützt wird der Markt laut Händlern derzeit immerhin von der Hoffnung, dass die US-Notenbank Fed am Mittwochabend (20.00 Uhr MESZ), wenn sie ihre geldpolitischen Beschlüsse veröffentlicht, zugleich weitere Lockerungen und Massnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft ankündigen wird. Dies belaste allerdings den Dollar, was das Leben für die stark exportorientierten Schweizer Firmen auch nicht erleichtere, heisst es weiter.

Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete SMI steht um 08.15 Uhr 0,04 Prozent leichter bei 10'209,88 Punkten. 16 der 20 SMI-Werte werden tiefer erwartet. In der vergangenen Woche hatte der SMI 1,9 Prozent eingebüsst.

Neben der Zinsentscheidung des Fed erhalten die Anleger im Laufe der Woche neue Impulse von der Berichtsaison. Nach Bobst am Montag folgt am Dienstag eine Reihe von Unternehmen aus dem breiten Markt. Der Höhepunkt ist am Donnerstag, wenn mit Nestlé, Credit Suisse, LafargeHolcim und Clariant gleich vier Blue Chips ihre Zahlen veröffentlichen.

Vorbörslich fester indiziert sind Swatch (+1,4% auf 191,34 Fr.) Credit Suisse hat die Aktien des Uhrenherstellers auf "Outperform" von "Neutral" und das Kursziel auf 260 von 190 Franken erhöht.

Lonza (+0,4%) sind gefragt, nachdem die US-Regierung ihre Investitionen in die Entwicklung eines Corona-Impfstoffs durch Moderna auf rund eine Milliarde Dollar verdoppeln will. Der Pharmazulieferer arbeitet mit dem US-Unternehmen zusammen.

Am anderen Ende stehen Sika (-1,1%). HSBC hat laut Händlern das Rating für die Anteile des Bauchemiekonzerns auf "Hold" von "Buy" herabgestuft.

Am breiten Markt sind Bobst (+1,9%) gefragt. Der Maschinenbauer hat im ersten Halbjahr zwar rote Zahlen geschrieben. Der Verlust ist mit 30 Millionen Franken aber kleiner als Analysten mit gut 40 Millionen Franken erwartet hatten.

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