Zürich (awp) - Die Grosswetterlage an den Finanzmärkten hat sich auch nach einem für einmal freundlichen Wochenanfang nicht grundsätzlich geändert. Daran werden Investoren voraussichtlich an diesem Dienstag erinnert werden. Denn nach dem starken Auftakt deuten die Indikationen nun einmal mehr auf knappe Verluste hin. Zwar hat die Wall Street am Montag ebenfalls klar im Plus geschlossen, in Asien geben die Märkte unterdessen überwiegend nach.

"Anleger fragen sich, ob der Aufschwung anhalten kann oder ob es sich um eine weitere kleine Erleichterungsrallye inmitten des unerbittlichen Ausverkaufs handelt, der noch keinen Boden gefunden hat," fasst ein Händler die aktuelle Stimmung zusammen. In einem solchen Umfeld, in dem es so starke Schwankungen gäbe, könne es sich an jedem Tag so anfühlen, als hätte man sich am Vortag geirrt, ergänzt eine Strategin.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI verliert gegen 8.15 Uhr 0,64 Prozent auf 11'393,22 Punkte. Alle SMI-Titel werden tiefer gestellt. Die Abgaben reichen von -0,20 Prozent bei Nestlé bis -1,3 Prozent bei Richemont.

Die Nestlé-Gesundheitssparte Nestlé Health Science (NHSc) übernimmt das auf Vitamine, Nahrungsergänzungsmittel und pflanzliche Lebensmittel spezialisierte brasilianische Unternehmen Puravida. Durch den Kauf will NHSc sein Portfolio im Bereich Consumer Health in Brasilien erweitern. Bei der ZKB wird der Zukauf zwar als klein, aber durchaus interessant bezeichnet.

Neben Richemont geben auch die Anteilsscheine von Swatch (-1,3%) nach. Beide Papiere hatten am Vortag nach anfänglichen Verlusten die Kehrtwende in die Gewinnzone geschafft. Nach den ersten Reaktionen auf die enttäuschenden Richemont-Zahlen von Freitag gab es nun noch weitere Kurszielsenkungen.

Kühne+Nagel (+0,7%) legen gegen den insgesamt schwächeren Trend zu. Der Konzern plant mit Adidas ein neues Logistikzentrum in Norditalien.

In den hinteren Reihen leiden die Aktien von SFS und Dätwyler unter negativen Analystenkommentaren. Beide Aktien wurden am Morgen heruntergestuft.

Dagegen knüpfen Idorsia mit +2,7 Prozent dank positiver Experten-Stimmen an die freundliche Vortagestendenz an. Dufry (+0,7%) verlängert seine Konzession für den Londoner Flughafen Heathrow bis 2029 und kann damit punkten. Auch U-blox (+0,7%) sind nach dem angekündigten Chefwechsel im kommenden Jahr gesucht.

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