Zürich (awp) - Die Schweizer Börse wird am Donnerstag etwas fester erwartet. Die Sorgen im Zusammenhang mit der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus hätten sich wieder etwas gelegt, heisst es am Markt. Gemäss Studienergebnissen sind die Impfstoffe von Pfizer/Biontech und AstraZeneca auch gegen diese Variante hoch wirksam. Die Marktteilnehmer fokussierten sich wieder stärker auf die Firmenergebnisse, die mehrheitlich besser als von Analysten erwartet ausgefallen seien.

Zudem dürfte im Verlauf die Sitzung der Europäischen Zentralbank in den Mittelpunkt rücken. Die EZB will darüber informieren, wie sich die Anfang Monat bekannt gegebenen Änderungen an der geldpolitischen Strategie auf ihre konkrete Politik auswirken. "Es wird ein wichtiges Treffen", hatte jüngst die EZB-Präsidentin Christine Lagarde gesagt. Kein Wunder, übertitelt die CS ihren täglichen Kommentar mit "Alle Augen auf die EZB". Die Zinsentscheidung wird um 13.45 Uhr veröffentlicht. Um 14.30 Uhr findet wie üblich eine Pressekonferenz statt. Konjunkturdaten dürften daher in den Hintergrund rücken. Veröffentlicht werden am Nachmittag der Index des europäischen Verbrauchervertrauens und die US-Frühindikatoren.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI gewinnt gegen 08.15 Uhr 0,54 Prozent hinzu auf 12'087,07 Punkten. Dies wäre ein neuer Rekord. Das bisherige Allzeithoch erzielte der SMI am 7. Juli bei 12'085,51 Punkten. Alle 20 SMI-Titel werden höher indiziert. Die Gewinne reichen von 2,6 Prozent bei ABB bis 0,2 Prozent für SGS.

Mit ABB (+2,6%), Givaudan (+0,4%), Roche (+0,7%), Sika (+2,3%) und Temenos (+2,3) haben gleich fünf Blue chips ihre Ergebnisse vorgelegt. Und alle haben die Erwartungen von Analysten mehr oder weniger übertroffen.

ABB und Sika haben gar ihre Prognosen erhöht. Und der Aromenhersteller Givaudan stellt wie üblich weiteres Wachstum in Aussicht. Der Pharmariese Roche kann erneut dank seiner Diagnostics-Sparte und hier speziell dank Corona- und Routine-Tests zulegen. Die Ergebnisse liegen überwiegend knapp über den Analystenschätzungen - der Gewinn ist etwas tiefer als erwartet ausgefallen.

Am breiten Markt fallen Leonteq (+3,2%) positiv auf: Die Derivatboutique hat im ersten Halbjahr einen Rekordgewinn verbucht und den Dividendenvorschlag bestätigt.

Auch Sulzer (+0,8%) werden nach den Halbjahreszahlen fester erwartet. Dagegen werden für Cembra Money Bank (-1,3%) und Belimo (-0,8%) nach den Zahlen tiefere Kurse gestellt.

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