Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt stehen die Zeichen zur Wochenmitte auf Rekordjagd. Für den Leitindex SMI deuten die Indikatoren auf einen Eröffnungsstand knapp unter dem am Vortag markierten Rekordhoch von 12'216 Punkten hin. Damit würde er den Vorgaben der Wall Street folgen, die am Dienstag nach einem verhaltenen Start am Ende auf Rekordniveau geschossen hatte. In Asien sind allerdings nicht alle Märkte dem US-Markt gefolgt. Hier trübe die sich weiter ausbreitende Delta-Variante des Coronavirus die Stimmung, heisst es.

Zahlreiche asiatische Länder verhängen bereits wieder einschränkende Massnahmen, um dem Virus Einhalt zu gebieten. Für eine gewisse Unruhe hätten aber auch die Aussagen vom Gouverneur der US-Notenbank Christopher Waller gesorgt, der in einem Fernseh-Interview erklärte, die Zentralbank könnte bereits im Oktober mit der Drosselung ihrer Anleihekäufe beginnen. Auch betonen Händler derzeit, dass der August generell ein volatiler Börsenmonat sei, weil viele Marktteilnehmer in den Ferien und die Volumen damit gering sind. Im Tagesverlauf stehen auf Datenseite die Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor aus Europa und den USA ebenso auf der Agenda wie der ADP-Bericht als Vorbote für den Arbeitsmarktbericht am Freitag.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 08.15 Uhr um 0,26 Prozent höher mit 12'194,57 Punkten. Alle 20 SMI-Werte werden höher gestellt. Die Aufschläge reichen von +0,1 Prozent bei SGS bis +0,4 Prozent bei den beiden Pharma-Schwergewichten Roche und Novartis.

Bei Roche sorgt ein Medienbericht der Nachrichtenagentur Bloomberg für Gesprächsstoff. So hat die japanische SoftBank offenbar eine 5 Milliarden Dollar schwere Beteiligung aufgebaut. In einem ersten Kommentar sieht Vontobel-Analyst Stefan Schneider den Einstieg der Japaner als Bestätigung der Unternehmensstrategie. "Sollte SoftBank eine Kombination aus stimmberechtigten und nicht stimmberechtigten Roche-Papieren gekauft haben, könnte dies das jüngste Wiederaufleben der Prämie der Inhaberaktien gegenüber den Genussscheinen erklären", so Schneider.

Überdurchschnittliche 1,7 Prozent gewinnt vorbörslich noch der Hörsystem-Spezialist Sonova nach einer neu ausgesprochenen Kaufempfehlung durch Vontobel hinzu. Mit +0,4 Prozent gewinnen auch Alcon-Aktien etwas stärker hinzu. ABB und die UBS folgen mit Aufschlägen von jeweils 0,3 Prozent.

Die Berichtssaison hat mittlerweile etwas Schwung verloren. Zahlen gab es am Morgen aus der zweiten Reihe. So hat der Vermögensverwalter GAM (+1,4%) einen Anstieg der verwalteten Vermögen im ersten Halbjahr erreicht. Die Bank Valiant (+0,4%) wiederum hat im ersten Halbjahr 2021 den Gewinn leicht steigern können.

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