Zürich (awp) - An der Schweizer Börse dürfte es zu Beginn der neuen Woche so weitergehen, wie die Vorwochen aufgehört haben: mit tieferen Kursen. Darauf lassen die negativen Vorgaben aus den USA und aus Asien schliessen. Und auch die vorbörslichen Indikationen deuten noch einmal tiefere Kurse an. "Getreu dem Motto, 'never catch a falling knife' dürfte sich daran vorerst auch nicht viel ändern", sagt ein Händler. Auch Schnäppchenjäger dürften sich angesichts des Abwärtstrends noch rarmachen. "Wir sind in einem Bärenmarkt und der dürfte noch einige Zeit dauern", sagt ein anderer Börsianer.

Denn das schwierige Umfeld mit dem Ukraine-Krieg, den hohen Rohstoffpreisen, Lieferengpässen, immer weiter steigender Inflation, Zinsängsten, Rezessionsgefahr und den sehr restriktiven Covid-Massnahmen in China halte weiter an. Dies lasse auch für die nächsten Wochen und Monate nicht allzu viel Gutes erwarten. Die Stimmung unter Investoren sei entsprechend schlecht und die Nervosität gross. Zudem sorgten sich viele Marktteilnehmer über die steigenden Bondrenditen. Denn diese bedeute eine Verteuerung der Finanzierung der Unternehmen und drohe zunehmend, die Wirtschaft abzuwürgen. Aber angesichts der hohen Inflation werde das Fed dem Kampf gegen die steigenden Preise den Vorzug gegenüber steigenden Kursen an der Wall Street geben müssen, wird befürchtet.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 8.15 Uhr 0,85 Prozent tiefer bei 11'630,40 Punkten. Alle SMI-Werte werden mit negativen Vorzeichen von -0,5 Prozent bei SGS und 1,1 Prozent für UBS erwartet. Julius Bär sind um 13 Prozent tiefer.

Die Aktien von Holcim (-4,7%), CS (-2,7%) und Lonza (-1,4%) verlieren zwar auf den ersten Blick noch mehr, was aber dem Dividendenabgang geschuldet ist. Auch am breiteren Markt fallen mit SoftwareOne (-2,4%) und Stadler Rail (-2,4%) zwei Werte auf, die "ex-Dividende" gehandelt werden.

Andere Nachrichten sind rar. Allerdings werden diese Woche drei SMI-Unternehmen noch ihre Zahlen veröffentlichen. Dies sind Alcon (Dienstagabend) und die Versicherer Swiss Life (Mittwoch) und Zurich (am Donnerstag.) Zudem stehen am Mittwoch (Konsumentenpreise) und am Donnerstag (Produzentenpreise) wichtige Preisdaten aus den USA auf dem Programm.

Dagegen haben Kurszielerhöhungen von Goldman Sachs bisher noch keinen Einfluss. Die US-Grossbank hat für Nestlé das Kursziel auf 144 (zuvor 138) Franken erhöht. Für Barry Callebaut lautet das neue Preisziel auf 2700 (2600) Franken. Goldman empfiehlt beide Titel zum Kauf.

Als positives Zeichen gewertet werden könnten die Börsenpläne von Epic Suisse, heisst es am Markt. Die Immobilienfirma wagt einen neuen Anlauf, nachdem sie im Jahr 2020 das Vorhaben abgesagt hatte.

pre/rw