Zürich (awp) - Der Start in das neue Börsenjahr 2023 dürfte am Schweizer Aktienmarkt freundlich verlaufen. Nachdem der Leitindex SMI 2022 so schlecht angeschnitten hatte wie letztmals 2008, dürften Investoren allerdings in den ersten Handelstagen erst einmal die Grosswetterlage abwarten. Die Vorgaben aus Übersee sind eher verhalten. Während der Handel an der Wall Street auch erst am heutigen Dienstag beginnt, sind die Vorgaben der vereinzelten asiatischen Börsen tendenziell negativ.

Gerade in China macht sich die neue Corona-Politik deutlich bemerkbar. Investoren befürchten nun, dass die rasche Ausbreitung von Infektionen das Wirtschaftswachstum weiter beeinträchtigen und die globalen Lieferketten behindern. So zeigen aktuelle Daten, dass die Produktionstätigkeit in China so stark zurückgegangen ist wie seit fast drei Jahren nicht mehr. Im Wochenverlauf stehen verschiedene US-Daten an, die das zweite wichtige Anleger-Thema, die Notenbankpolitik, weit oben auf der Beobachtungsliste halten.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI gewinnt gegen 08.15 Uhr 0,57 Prozent auf 10'789,70 Punkte, nachdem er das Börsenjahr 2022 mit einem Minus von annähernd 17 Prozent beendet hatte. Alle 20 SMI-Werte notieren aktuell im Plus.

Die Spanne reicht von +0,4 Prozent bei Swisscom bis +1,0 Prozent bei Richemont. Auch Konkurrent Swatch zieht vorbörslich um 1,0 Prozent an. Während die eigentlichen Daten aus China für eine gewisse Ernüchterung sorgen, hat sich der Optimismus unter den chinesischen Unternehmen etwas verbessert. Die Firmen äusserten sich in einer aktuellen Umfrage zuversichtlich über die wirtschaftliche Erholung nach der Lockerung der meisten der strengen Covid-Massnahmen.

Auch ABB (+0,8%), Holcim und Logitech (beide +0,7%) werden als weitere Vertreter zyklischer Branchen vorbörslich höher erwartet.

Nachrichten wiederum lieferten vor allem Unternehmen aus den hinteren Reihen, deren Aktien mit dem Handelsstart dann erst reagieren dürften. So hat der Solarzellenhersteller Meyer Burger die angepeilten Produktionsvolumina im letzten Jahr erreicht.

Das Biotechunternehmen Newron hat gute Fortschritte in einem wichtigen Forschungsprojekt gemacht, und Ypsomed hat sich den Verkauf seiner Tochter Diaexpert abgeschlossen.

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