Zürich (awp) - Die Stimmung an der Schweizer Aktienbörse wird am Montag grundsätzlich als gut beurteilt. Die Vorgaben aus den USA und Asien sind laut Händlern positiv. Leicht getrübt wird der Optimismus aber vom Marktschwergewicht Roche. Der Pharmakonzern hatte am Freitag nach Börsenschluss mitgeteilt, dass der Antrag auf ein beschleunigtes Zulassungsverfahren in den USA für das Medikament Tecentriq in Kombination mit einer Chemotherapie zur Behandlung von Brustkrebs freiwillig zurückgezogen werde, was den Kurs des GS belasten dürfte.

Die Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell vom Freitag werden derweil als für die Aktien gut beurteilt. Er hat zwar eine Reduzierung der Anleihekäufe noch in diesem Jahr in Aussicht, wurde dabei aber nicht konkret und wies auf die von dem Coronavirus ausgehenden Gefahren hin. Zudem betonte er, dass eine Reduzierung der Käufe noch kein unmittelbares Zeichen für eine baldige Zinserhöhung sei. Damit habe er die Märkte beruhigen können, heisst es. In der neuen Woche dürften nun vor allem Makrodaten das Geschehen beeinflussen. Dabei dürfte der US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag im Fokus stehen. Die Bilanzsaison sei dagegen mehr oder weniger abgeschlossen.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI wird um 08.20 Uhr 0,10 Prozent tiefer indiziert bei 12'426,26 Punkten. Der SMIM, in dem die Roche-Papiere nicht enthalten sind, gewinnt dagegen 0,10 Prozent. 19 der 20 SMI-Titel werden höher gestellt.

Klarer Ausreisser gegen unten sind aufgrund der News die Roche-Papiere (-1,4%). Laut einer Schätzung der Bank Vontobel könnte der bei Tecentriq ausbleibende Umsatz den fairen Wert des "Bon Roche" um drei Franken drücken.

Die Gewinner werden derweil von Roche-Rivale Novartis (+0,7%) angeführt. Der Pharmakonzern wird an der kommenden Tagung der European Society for Medical Oncology (ESMO), die vom 16. bis 21. September stattfindet, diverse Studien vorstellen.

Hinter Novartis folgen die Grossbanken CS und UBS (je +0,3%) sowie der Industriekonzern ABB (+0,3%) und der Zementriese Holcim (+0,2%).

Am breiteren Markt fallen Ascom (+1,6%) auf. Das Technologieunternehmen hat mit der Vertriebsorganisation Vizient eine Vereinbarung für die USA unterzeichnet.

Gefragt sind noch Bachem (+1,1%). Der von einem Kurshoch zum nächsten steigende Peptidhersteller wird reihum empfohlen. Das Unternehmen hatte am Freitag Halbjahreszahlen präsentiert, die besser ausgefallen waren als erwartet. Komax gewinnen nach einer Kurszielerhöhung und Kaufempfehlung von Kepler Cheuvreux ebenfalls 1,1 Prozent.

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