Zürich (awp) - Die Finanzmärkte bleiben im Bann der zuletzt beherrschenden Themen. Jüngste Kommentare von US-Notenbankmitgliedern befeuern die Ängste vor anhaltend hohen Zinsen. Die ist auch der Grund für die leicht negativen vorbörslichen Indikationen für den Schweizer Aktienmarkt. Er folgt damit den Vorgaben aus Übersee. In Asien etwa geben die geöffneten Märkte nach. In China bleiben wegen der goldenen Woche die Börsen allerdings geschlossen.
Zum Start ins vierte Quartal hatten verschiedene Fed-Vertreter einmal mehr bekräftigt, dass die Zinsen durchaus für einen längeren Zeitraum hoch bleiben könnten, wenn nicht gar nochmals angehoben werden, wenn dies zur Bekämpfung der hartnäckigen Inflation nötig wäre. In den USA hat dies erneut die Renditen der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihen befeuert. Die steigenden Renditen bereiten laut Marktbeobachtern vor allem den kleineren Unternehmen zusehends Probleme. Entsprechend gespannt fiebern Investoren der Berichtssaison entgegen. Sie erhoffen sich Eindrücke über den Gesundheitszustand der Unternehmen.
Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI notiert gegen 08.20 Uhr mit -0,04 Prozent nahezu unverändert bei 10'859,42 Punkten. Alle 20 SMI-Werte bis auf Sika (+2,9%) geben zwischen 0,1 und 0,2 Prozent nach.
Die Zuger Bauchemie- und Klebstoffherstellerin hat sich am Investorentag ambitioniert gezeigt. Mit der präsentierten neuen "Strategie 2028" legen die Innerschweizer etwa bei der angepeilten EBITDA-Marge die eigene Messlatte noch einmal etwas höher. Grundsätzlich werden die neuen Ziele begrüsst. Laut einem UBS-Analysten scheine der Konsens aber bereits ähnliches Wachstum anzupeilen, so dass bei den Schätzungen nur bedingtes Aufwärtspotenzial vorhanden sei.
Beim Uhrenhersteller Richemont (-0,2%) reiht sich nun noch die UBS ein in die Liste der Häuser, die zuletzt ihre Kursziele gekappt haben. Gleichzeitig bekräftigt die Expertin aber ihre Kaufempfehlung und betont, dass der Markt zu negativ sei.
Gegen den Trend etwas fester sind die Aktien von Straumann (+0,5%). Im Vorfeld der anstehenden Quartalszahlen Ende Oktober positionieren sich bereits einige Analysten und gehen von einem anhaltenden Wachstum aus.
Etwas zurückhaltend fällt die Reaktion auf die angekündigte Nachfolgeregelung bei der Bank Vontobel (-1,1%) aus. Zwei Co-Chefs werden den langjährigen CEO Zeno Staub ablösen. Christel Rendu de Lint, Head Investments, und Georg Schubiger, Head Wealth Management, werden per Anfang 2024 als Co-CEO die Führung der traditionsreichen Zürcher Privatbank übernehmen.
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