Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird zur Wochenmitte etwas höher erwartet. Die Anleger dürften sich vor der mit Spannung erwarteten Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Abend und einer wahren Flut an Firmenabschlüssen am Donnerstag aber nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, heisst es am Markt. Denn die Anleger sorgten sich zunehmend über die Verkaufswellen an den chinesischen Börsen und über die möglichen wirtschaftlichen Folgen des rasanten Anstiegs der Covid-19-Delta-Variante.

Die US-Notenbank dürfte laut Experten ihren geldpolitischen Kurs bestätigen. Die Inflationsrate in den USA ist im Juni zwar bis auf 5,4 Prozent gestiegen ist und liegt damit deutlich über der von der US-Notenbank anvisierten Zielmarke von zwei Prozent. Im geldpolitischen Ausschuss des Fed dürfte zwar eine Diskussion über einen Ausstieg aus der extrem lockeren Geldpolitik stattfinden. Ökonomen rechnen aber trotzdem noch nicht mit einem klaren Signal zur Rückführung der Anleihekäufe.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 08.15 Uhr um 0,31 Prozent höher auf 12'057,79 Punkten. Sämtliche 20 SMI-Werte sind höher indiziert. Die Gewinne belaufen sich auf +1,6% Prozent bei SGS bis +0,1 Prozent bei Swisscom.

Im Fokus stehen allerdings die SLI-Titel Adecco (-1,0%). Der Personaldienstleister ist im zweiten Quartal 2021 zwar stark gewachsen und hat den Gewinn kräftig auf 145 Millionen Euro (VJ 21 Mio) gesteigert. Doch nun will er das belgische Unternehmen Akka Technologies für zwei Milliarden Euro übernehmen. Und zur Finanzierung sollen Anleihen und neue Aktien begeben werden.

Gefragt sind Novartis (+0,7%). Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem monoklonalen Antikörper NIS793 in Kombination mit einer Standard-Chemotherapie den sogenannten Orphan-Drug-Status zur Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs erteilt.

Die Aktien von SGS (+1,6%) und Lonza (+0,7%) profitieren von positiven Analystenkommentaren. Ansonsten halten sich die Kursausschläge bei den Blue Chips in Grenzen.

Am breiten Markt fallen Landis & Gyr (+3,2%) auf. Das Messtechnikunternehmen hat einen Auftrag in Belgien an Land gezogen. Comet (+2,7%), Forbo (+1,7%) und Lindt&Sprüngli (+0,7%) werden nach Kurszielerhöhungen bzw. Kaufempfehlungen gesucht.

Dagegen werde Idorsia (-2,9%) deutlich tiefer indiziert. Die Biotechfirma will eine Wandelanleihe über rund 600 Millionen Franken mit Fälligkeit in 2028 ausgeben. Die Anleihe kann in Aktien von Idorsia umgewandelt werden.

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