Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Dienstag laut vorbörslichen Indikationen fester erwartet. Nach zwei tiefroten Tagen hoffen die Anleger auf eine Stabilisierung. "Eine technische Erholung können wir durchaus erwarten", meinte ein Händler. An den letzten beiden Sitzungen hatten Rezessions- und Kriegssorgen an den internationalen Aktienmärkten für heftige Kurseinbussen gesorgt. Dabei hatte auch der Leitindex SMI insgesamt über 6 Prozent eingebüsst. Nun aber sei eine Gegenbewegung zu erwarten, heisst es am Markt. "Manch mutiger Anleger dürfte die tieferen Kurse nun als Einstiegsgelegenheit betrachten", so der Händler.
Der japanische Nikkei-Index, der am Montag um 12,5 Prozent abgestürzt war, machte mit einem Plus von 9,5 Prozent deutlich Boden gut. Auch in den USA zeichnet sich nach einem sehr schwachen Wochenauftakt eine Besserung ab. Die US-Aktien-Futures werden jedenfalls klar im Plus gehandelt. Schon am Vortag hatten die US-Aktienmärkte einen grossen Teil der anfänglichen Verluste wieder aufgeholt. Zwar wird die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA etwas höher eingeschätzt, doch eine weiche Landung der Wirtschaft gilt noch immer als das wahrscheinlichste Szenario. Zudem könnte sich im Falle weiterer Marktturbulenzen die US-Notenbank Fed dazu veranlasst sehen, die Geldpolitik schneller zu lockern als gedacht, heisst es am Markt weiter.
Die Bank Julius Bär berechnete den vorbörslichen SMI um 0,61 Prozent höher auf 11'614,23 Punkten. Am Vortag hatte der SMI auf dem tiefsten Stand seit Mai geschlossen. Sämtliche SMI-Werte werden vorbörslich fester indiziert. Die Kursaufschläge erstrecken sich von 0,4 Prozent (Swisscom) bis 2,2 Prozent (Logitech).
Logitech würden wie andere Technologiewerte auch nach den massiven Kursverlusten am Vortag und der teilweisen Erholung der US-Technologiebörse Nasdaq höher erwartet, heisst es am Markt. Auch AMS Osram, Comet, Inficon, U-blox und VAT werden um mehr als zwei Prozent fester gestellt.
Bei den SMI-Werten fallen Sonova (+1,4%) auf. Hier dürfte neben einer technischen Erholung auch die Ankündigung zwei neuer Hörgeräte-Plattformen für Kursauftrieb sorgen.
Deutlich höher gestellt sind Oerlikon (+5,1%). Zwar ist der Industriekonzern auch im zweiten Quartal 2024 geschrumpft. Doch hat er die Markterwartungen mit seinem Zahlenset übertroffen. Ausserdem wird die bisherige Margenprognose erhöht.
Dagegen werden Adecco (-0,7%) und Galenica (-0,8%) nach Zahlen tiefer indiziert. Beide Unternehmen haben die Analystenerwartungen verfehlt.
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