Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt könnte zur Wochenmitte mit 12'400 Punkten die nächste Hunderter-Marke ins Visier nehmen. Die vorbörslichen Indikationen sprechen zumindest dafür. Gestützt wird der Markt dabei durch die festen Vorgaben aus den USA, wo etwa der Standardwerte-Index Dow Jones Industrial am Vortag ebenfalls auf Rekordniveau geschlossen hatte. Angetrieben worden war die Wall Street durch Kursgewinne bei konjunktursensiblen Werten. Sie profitierten von der Verabschiedung des eine Billion US-Dollar schweren Konjunkturpaketes und den zuletzt wieder steigenden Renditen an den Anleihemärkten.

An den asiatischen Börsen ist dagegen zur Wochenmitte erneut eine gewisse Zurückhaltung auszumachen. Hier wiege die Sorge um die sich schnell ausbreitende Delta-Variante des Coronavirus schwerer, da viele Länder den Impfkampagnen der entwickelten Länder wie den USA und Europa hinterherhinken. Mögliche einschränkende Massnahmen könnten die wirtschaftliche Erholung bremsen, so die Befürchtungen. Doch auch wenn die Marktvolatilität aufgrund der Delta-Variante zunehmen könnte, zeigen sich viele Marktstrategen überzeugt, dass die Börsenkurse bis zum Jahresende noch weiter zulegen werden. Während hierzulande die Berichtssaison mit weiteren Zahlen aus der zweiten Reihe weitergeht, stehen später vor allem in den USA mit den Konsumentenpreise wichtige Konjunkturdaten auf dem Plan.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 08.20 Uhr um 0,18 Prozent höher bei 12'384,15 Punkten. Damit wird der Leitindex abermals auf Rekordniveau erwartet, nachdem er am Vortag bei knapp 12'383 Punkten eine neue Bestmarke gesetzt hatte.

Alle 20 SMI-Titel werden höher gestellt. Die Aufschläge reichen von +0,1 Prozent bei SGS bis +0,3 Prozent bei UBS und CS. Die beiden Grossbanken profitieren von den Vorgaben aus den USA, wo Finanzwerte angesichts der steigenden Zinsen wieder stärker gefragt sind.

Auch ABB gehören mit +0,3 Prozent zu den leicht überdurchschnittlichen Gewinnern. Zusammen mit Holcim, Geberit oder auch Schindler (alle +0,2%) gelten sie als potenzielle Profiteure des US-Konjunkturpaketes.

Nachrichten liefern unterdessen erneut die Vertreter der hinteren Reihen. So hat der Industriekonzern Dätwyler (+3,2%) im ersten Halbjahr 2021 den Umsatz im fortgeführten Geschäft deutlich im zweistelligen Prozentbereich gesteigert. Der vergleichbare Gewinn erhöhte sich gar überproportional.

Erst mit Handelsbeginn werden die Reaktionen auf die Zahlen der VZ Gruppe und des Stahlherstellers Swiss Steel erkennbar sein, wobei die Zahlen von Swiss Steel einer ersten Händlerstimme zufolge klar über den Erwartungen lagen, während die VZ als solide eingestuft wird.

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