Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte zum Wochenschluss mit einem knappen Plus in den Handel starten. Mit dem aktuellen Trend folgt er dann den Vorgaben der Wall Street, die sich am gestrigen Donnerstag in Rekordlaune gezeigt und fester geschlossen hat. Die Börsen Asiens sind dem Trend dagegen nicht gefolgt und verbuchen überwiegend Kursverluste. Aktuelle Daten zeigen, dass die chinesische Industrie im April langsamer gewachsen ist als erwartet.

Der Markt befinde sich nach wie vor in einer Konsolidierungsphase, die zugrundeliegende Stimmung sei aber weiterhin gut, kommentieren Händler. Im weiteren Handelsverlauf dürften Investoren vor allem auf die anstehenden Konjunkturdaten aus den USA warten, nachdem die BIP-Daten vom Vortag gezeigt hatten, dass die US-Wirtschaft im ersten Quartal auf das Jahr hochgerechnet um 6,4 Prozent gewachsen ist und sich auch der US-Arbeitsmarkt weiter verbesserte. Es bestehe grosse Hoffnung am Markt, dass eine starke US-Wirtschaft auch den Rest der Welt beflügeln werde, heisst es von Strategenseite.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 08.20 Uhr um 0,11 Prozent höher bei 11'091,95 Punkten. Auf Wochensicht zeichnet sich damit dennoch ein Minus von knapp einem Prozent ab, während für den Monat April aktuell ein knappes Plus von 0,4 Prozent zu Buche steht.

Von den 20 SMI Werten werde alle bis auf die Swiss Re, Nestlé und Geberit tiefer gestellt. Der Rückversicherer Swiss Re (+2,4%) ist im ersten Quartal 2021 nach den milliardenschweren Verlusten durch die Coronapandemie im vergangenen Jahr in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt.

Bei Nestlé (+0,7%) reagieren Investoren positiv auf die angekündigt Übernahme vom US-Vitaminhersteller Bountiful für 5,75 Milliarden Dollar. Der Deal dürfte im zweiten Halbjahr abgeschlossen werden.

Geberit (+0,5%) werden vorbörslich ebenfalls höher gestellt. Der Sanitärtechnikkonzern wird in der kommenden Woche Zahlen vorlegen. Analysten gehen von einem guten Geschäftsgang aus.

Die übrigen SMI-Werte notieren allesamt um 0,1 Prozent tiefer - auch die Credit Suisse. Verwaltungsrat Andreas Gottschling hat am Morgen seine Kandidatur für die Wiederwahl kurz vor der Generalversammlung zurückgezogen. Gottschling war als Vorsitzender des Risikoausschusses im CS-Verwaltungsrat nach den Debakeln um den Hedgefonds Archegos und die Greensill-Fonds in die Kritik geraten.

Zu den gesuchten Titeln zählen vorbörslich auch die Schindler PS, die um 2,4 Prozent steigen. Allen Unkenrufen zum Trotz übertrifft der Aufzug- und Rolltreppenhersteller im ersten Quartal selbst die kühnsten Analystenschätzungen. Das erlaubt es dem Unternehmen, die diesjährigen Wachstumsvorgaben zu erhöhen.  

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