Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Donnerstag seinem Aufwärtsdrang nachgeben und freundlich in den Handel starten. Seit dem Jahreswechsel stehen für den Leitindex SMI mittlerweile Gewinne von mehr als 6 Prozent zu Buche. Unterstützung bekommt er aktuell von den Vorgaben aus Übersee. Die Wall Street hat sich im späten Handel von den Tiefständen hoch gearbeitet. In Asien überwiegen ebenfalls die Kursgewinne. Allerdings ist der Handel wegen der Neujahrsfeierlichkeiten nach wie vor ausgedünnt, da einige Märkte weiterhin geschlossen sind.

Während die Aktien damit weiterhin im Aufwind bleiben, mehren sich die Stimmen unter den grossen Finanzinstituten, die einen Abschwung an den globalen Aktienmärkten voraussagen. Sie begründen dies mit der verzögerten Wirkung der rasanten erhöhten Zinsen durch die Notenbanken. Dabei fusst der Optimismus der Investoren auf dem zuletzt nachlassenden Inflationsdruck und der damit gekoppelten Hoffnung auf eine langsamere Gangart der Notenbanken bei den Zinsen. Vor diesem Hintergrund dürften etwa die US-BIP Zahlen im Tagesverlauf wichtig sein.

Der von Bank Julius Bär berechnete SMI gewinnt gegen 08.15 Uhr 0,35 Prozent auf 11'443,60 Punkte. All 20 SMI-Titel werden vorbörslich höher gestellt. Die Spanne reicht von +0,5 Prozent bei ABB, CS oder Roche bis +0,2 Prozent bei Swisscom.

Die Berichtssaison wiederum wird an diesem Morgen unter anderem vom Warenprüf- und Inspektionskonzern SGS (-0,9%) fortgesetzt. Der Konzern ist 2022 leicht gewachsen. Steigende Kosten drückten aber auf die Profitabilität. Mit den im November angekündigten Restrukturierungen will SGS zurück in die Spur.

Aus den hinteren Reihen hat der Industriekonzern Bucher (-0,3%) 2022 den Umsatz deutlich gesteigert und stellt nun einen deutlich höheren Gewinn in Aussicht. Neue Aufträge kamen aber etwas weniger herein als im Vorjahr. Beim Blick nach vorne stellt Bucher für 2023 eine Betriebsgewinnmarge unter dem Vorjahreswert in Aussicht, während der Ausblick stabil bleiben dürfte.

Dies passe in das aktuelle Bild, heisst es von Händlerseite. Bei der immer heisser laufenden Berichtssaison überwögen die Gewinnprognosen die teilweise besser als erwartet ausfallenden Ergebnisse immer häufiger. Das mache Kursbewegungen schwerer vorhersehbar.

hr/ra