Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich am Donnerstag eine leicht freundliche Eröffnung ab. Nach dem überraschend starken ersten Quartal tun sich die Finanzmärkte seit dem Start ins zweite schwer, diesen Aufwärtstrend fortzusetzen. Auslöser dafür sind die geänderten Zinserwartungen, speziell in den USA. Dort fragen sich die Marktteilnehmer mittlerweile, ob das Fed die Zinsen in diesem Jahr überhaupt noch senken wird.

Die Vorgaben aus Übersee geben am Donnerstag ebenfalls keine klare Richtung vor. In den USA verabschiedeten sich die wichtigsten Indizes am Mittwoch erneut mit Verlusten. Vor allem die so stark getriebenen Techwerte kamen unter Abgabedruck. In Asien dagegen ziehen die Kurse mehrheitlich an. Das Geschehen wird am heutigen Börsentag vor allem durch die Berichtssaison bestimmt. Mit ABB und Schindler haben zwei wichtige Blue Chips Zahlen vorgelegt.

Die Bank Julius Bär berechnet den SMI gegen 8.15 Uhr vorbörslich um 0,38 Prozent höher bei 11'273,90 Punkten. Alle 20 SMI-Titel bis auf Richemont werden höher erwartet.

Am deutlichsten ziehen zunächst die Papiere von ABB (+2,3%) an. Der Konzern hat im ersten Quartal 2024 den Umsatz in etwa gehalten, den Auftragseingang hingegen nicht. Dennoch ist das Unternehmen erneut profitabler geworden und hat in der Folge auch den Ausblick für die Marge im Gesamtjahr leicht erhöht.

Auch Schindler (+1,0%) weiss mit seinen Zahlen zu gefallen. Zwar hat der Lift- und Rolltreppenhersteller zum Jahresauftakt nicht zuletzt wegen der Frankenstärke einen tieferen Umsatz ausgewiesen, den Betriebsgewinn (EBIT) aber gesteigert.

Bei Givaudan (+1,0%) und Swisscom (+0,5%) wiederum sorgen Analystenkommentare für vorbörslich höhere Kurse.

Bei Richemont (-0,6%) und Swatch (-0,6%) geht es nach erneut schwachen Uhrenexporten im März bereits im vorbörslichen Handel abwärts.

In den hinteren Reihen fallen DocMorris (-5,3%) klar zurück. Die Versandapotheke hat am Morgen die erfolgreiche Platzierung einer Wandelanleihe gemeldet.

Erst mit Handelsstart dürften sich dann Werte wie Arbonia oder Mobimo bewegen. Der Bauzulieferer Arbonia hat mit Midea einen Käufer für die Klimadivision gefunden. Die Immobiliengesellschaft Mobimo wiederum hat anlässlich ihres Kapitalmarkttages neue Mittelfristziele genannt.

hr/rw