Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte zur Wochenmitte mit angezogener Handbremse in den Handel starten. Aktuell deuten die Indikationen zwar auf positive Vorzeichen hin, womit er seine Vortagestendenz fortsetzen würde. Allerdings werden Marktteilnehmer nicht müde, die nach wie vor trübe Grosswetterlage zu betonen. Die Vorzeichen aus Übersee sind denn auch gemischt. Auf die Kursgewinne an der Wall Street folgten uneinheitliche asiatische Börsen. Dort wurden vor allem in Japan die jüngsten Konjunkturdaten freundlich aufgenommen, die zeigen, dass die japanische Wirtschaft weniger stark als befürchtet geschrumpft ist.

Auch die jüngsten US-Daten am Dienstag wurden insgesamt als positiv und stützend gesehen. Generell sei der Markt nach den Verlusten der letzten Wochen grundsätzlich bereit für eine Gegenbewegung. Allerdings stelle sich dabei die Frage, ob es sich um eine Bärenmarktrallye oder eine nachhaltige Rallye handelt, heisst es von zahlreichen Beobachtern. "Ich denke, dass es für die Märkte schwierig sein wird, weiter vorzupreschen, wenn man bedenkt, dass in den nächsten Wochen auch eine quantitative Straffung ansteht", meint ein Händler. So seien die Risiken im Zusammenhang mit der Inflation, der Straffung der Geldpolitik, dem Krieg in der Ukraine und dem chinesischen Wachstum nach wie vor hoch und deuteten auf weitere Abwärtsbewegungen an den Aktienmärkten hin.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 8.15 Uhr um 0,22 Prozent höher bei 11'756,13 Punkten. Alle SMI-Titel legen zu.

Dabei fallen Logitech (+2,9%) und Sika (+1,2%) mit überdurchschnittlichen Kursgewinnen auf. Logitech profitiert von einer neu ausgesprochenen Kaufempfehlung durch die UBS. Sika wiederum wird die Produktion in Bolivien ausbauen und wird so seine Produktionskapazität für Mörtel und Betonzusatzmittel verdoppeln.

Mit +0,4 Prozent ziehen auch ABB und Richemont etwas stärker als der Markt an. Der Technologiekonzern ABB will sich mit seiner Geschäftseinheit Prozessautomation insbesondere auf Fortschritte bei der Digitalisierung der Produkte fokussieren.

In den hinteren Reihen stechen Ypsomed (+2,1%) nach einem angekündigten Wechsel im Verwaltungsrat positiv hervor. Der Gründer, langjährige Unternehmenschef und heutige Verwaltungsratspräsident Willy Michel tritt zurück. Er soll durch Gilbert Achermann abgelöst werden.

Dem stehen vorbörsliche Verluste von 3,9 Prozent bei Dätwyler gegenüber, die am Morgen ihre Prognose gesenkt haben.

hr/rw