Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte mit leichten Abschlägen in die neue Handelswoche starten. Vor allem die steigenden Anleiherenditen bereiten Börsianern zunehmend Sorgen. Dies hatte an der Wall Street am Freitag für eine klar nachlassende Dynamik nach dem europäischen Handelsschluss gesorgt. In Asien präsentieren sich die Märkte zum Wochenstart uneinheitlich. Während der japanische Nikkei steigt, sacken chinesische Blue Chips ab.

Zuletzt sind die Bewegungen an den Anleihemärkten verstärkt in den Fokus der Investoren gerückt. So wurden die Kurse zuletzt durch die Aussicht auf eine stärkere wirtschaftliche Erholung und eine noch höhere Kreditaufnahme im Zuge des 1,9-Billionen-Dollar-Konjunkturpakets von Präsident Joe Biden belastet. Hinzu kommt die Erwartung, dass die Covid-Impfstoffe tatsächlich der Game Changer im Jahr 2021 sein werden. Die Impfungen dürften es den Ländern möglich machen, ihre Volkswirtschaften endgültig wieder zu öffnen, kommentierte ein Händler dazu. In diesem Umfeld trennen sich Anleger verstärkt von ihren Anleihen im Portfolio, was wiederum die Renditen weiter nach oben treibt.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 8.20 Uhr um 0,29 Prozent tiefer bei 10'673,15 Punkten. In der vergangenen Woche hatte der Leitindex einen Verlust von 1,6 Prozent eingefahren. Von den 20 SMI-Titeln werden aktuell alle bis auf Sika im Minus gestellt.

Nach den Zahlen am Freitag haben sich nun im Anschluss verschiedene Analysehäuser zu Sika (+1,6%) geäussert und ihre Kursziele nach oben angepasst. Der Tenor der Experten lautet: Sika hat auch 2021 gute Wachstumschancen.

Daneben ziehen noch Kühne+Nagel um 1,9 Prozent an. Das Logistikunternehmen macht einen grossen Expansionsschritt und übernimmt die chinesische Apex International Corporation. Damit wird die Präsenz im asiatischen Raum massiv ausgebaut.

Dem stehen Verluste von 0,5 Prozent etwa bei ABB oder der UBS gegenüber. Aber auch die Versicherer Zurich, Swiss Re und Swiss Life werden allesamt mit Abgaben von 0,4 Prozent vorbörslich überdurchschnittlich tiefer erwartet.

Derweil sorgen auch Analystenkommentare bei einzelnen Werten für grössere Ausschläge. Logitech (+0,6%) etwa profitieren von einem wohlwollenden Kommentar der UBS. Und Stadler Rail (+3,0%) wird von der Grossbank neu zum Kauf empfohlen.

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