Zürich (awp) - Die US-Zinsentscheidung dürfte am Schweizer Aktienmarkt am Donnerstag für Auftaktverluste sorgen. Investoren in den USA und Asien haben bereits klar verschreckt auf die Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell reagiert. So hat die US-Notenbank wie erwartet am Mittwochabend eine erste Zinsanhebung für den März angedeutet, mit der sie der hohen Inflation entgegenwirken will. Dieser erste Zinsschritt im März um 0,25 Prozentpunkte gilt an den Märkten bereits als eingepreist. Bis zu drei weitere werden derzeit im weiteren Jahresverlauf erwartet.

Vor allem die Andeutung Powells, das Fed schrecke nicht davor zurück, die Zinsen wenn nötig in einem schnelleren Tempo als im letzten Straffungszyklus anzuheben, und dass es angemessen wäre, gleichzeitig auch mit der Verringerung der Bilanzsumme zu beginnen, verschreckte die Investoren. Zudem vermittelte der oberste US-Währungshüter auch die Botschaft, dass das Fed die Zinssätze bei jeder Sitzung anheben oder sogar eine Anhebung um 50 Basispunkte in Betracht ziehen könnte, falls dies erforderlich sein sollte. "Powell hat die Nerven der Anleger bei seiner gestrigen Erklärung zur Geldpolitik nicht wirklich beruhigt", attestiert ein Händler.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI verliert gegen 08.20 Uhr 1,32 Prozent auf 11'938,37 Punkte. Von den 20 SMI-Werten werden alle tiefer gestellt.

Dabei reichen die Abgaben von 0,9 Prozent bei den als defensiv eingestuften Swisscom bis 1,8 Prozent beim Zykliker ABB.

In etwa mit dem Markt geht es für die Aktien vom Warenprüfkonzern SGS (-1,4%) nach Zahlen abwärts. Im vergangenen Jahr hat der Konzern den Umsatz und das Ergebnis verglichen mit dem von der Coronapandemie belasteten 2020 klar gesteigert. Auf das Niveau von vor der Coronakrise sind die Verkäufe aber noch nicht ganz geklettert. Die Dividende soll so hoch ausfallen wie im Vorjahr.

Kaum Einfluss haben die aktuellen Exportdaten auf die beiden Uhrenhersteller Richemont (-1,7%) und Swatch (-1,9%). Wie die Daten zeigen, hat sich die Schweizer Uhrenbranche im vergangenen Jahr gut vom Coronaschock erholt.

Klar tiefer werden auch erneut die Technologiewerte erwartet. AMS Osram sacken um 2,7 Prozent ab. Im breiten Markt werden Comet, VAT und Inficon allesamt um annähernd 3 Prozent im Minus erwartet. Der Techkonzern Samsung Electronics hat am Morgen gemischte Zahlen vorgelegt.

Hierzulande hat noch Bucher (-2,7%) Zahlen zu Umsatz- und Auftragseingang präsentiert.

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