Zürich (awp) - Starke Vorgaben der Übersee-Börsen dürften auch am Schweizer Aktienmarkt am Dienstag für einen klar positiven Auftakt sorgen. Auslöser für die gesteigerte Risikobereitschaft der Anleger ist der offizielle Start des Anleihenkaufprogramms der US-Notenbank Fed, wie es einstimmig aus dem Handel heisst. Die Frage dabei sei allerdings, ob die aktuellen Gewinne einen Stimmungsumschwung darstellen, oder ob sie eher als Zuckerschock nach den Fed-Aussagen von letzter Woche zu verstehen seien.

Die Ankündigung der US-Notenbank, das Programm zum Kauf von Unternehmensanleihen eingeleitet zu haben, wirke derzeit wie ein Rettungsanker, meinte ein Händler. Aber auch die Bank of Japan sende mit ihrem nachgebesserten Corona-Paket positive Signale aus. Hinzu kommen Kreise-Meldungen, wonach US-Präsident Donald Trump zur Bekämpfung der Corona-Krise eine weitere Billion Dollar über Infrastruktur-Ausgaben in die heimische Wirtschaft pumpen will. Zuletzt waren Aktien weltweit wegen der Angst vor einer zweiten Infektionswelle teilweise stark gefallen. Aktuelle Daten aus Peking zeigen nun, dass die Neuinfektionen unter Kontrolle sind. Das Risiko einer zweiten Infektionswelle bleibe aber weiterhin bestehen, heisst es am Markt.

Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete SMI steigt gegen 08.20 Uhr um 2,22 Prozent auf 10'060,79 Punkte. Nachdem er im Verlauf der vergangenen unter die Marke von 10'000 Punkten gerutscht war, dürfte er jetzt wieder darüber ansteigen. Sämtliche SMI-Werte ziehen an diesem Morgen an. Die höchsten Aufschläge sind mit +3,5 Prozent bei der UBS zu sehen, die geringsten bei SGS mit +1,4 Prozent.

Neben der UBS ziehen auch die Aktien der CS mit +3,2 Prozent überdurchschnittlich an. Kursgewinne von überdurchschnittlichen 3 Prozent und mehr verzeichnen darüber hinaus noch Zykliker wie Adecco und ABB.

Nachdem sie am Montag noch zu den grössten Verlieren gezählt haben, zeichnet sich auch bei den beiden Uhrenherstellern Richemont und Swatch (beide +2,6%) eine Erholung ab. Auch die jeweils volatilen AMS legen mit +4,8 Prozent deutlich hinzu. Sie hatten bereits zum Wochenstart zu den gefragten Werten gezählt nach Spekulationen über Abspaltungen von Firmenteilen.

Im breiten Markt greifen Investoren bei OC Oerlikon (+4,3%) zu, nachdem Firmenchef Roland Fischer erklärte, das Industrieunternehmen sei "ein bisschen Krisengewinner". Auch Stadler Rail (+3,3%) kommt mit einem Auftrag der schwedischen AB Transitio über 12 weiteren Doppelstockzügen gut an.

Noch stärker steigen allerdings die Aktien von SoftwareOne (+5,3%). Hie rhat Morgen Stanley die Bewertung mit "Overweight" aufgenommen.

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