Zürich (awp) - Für den Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich am Dienstag keine eindeutige Eröffnungstendenz ab. Die Vorgaben aus Übersee sind allerdings klar negativ. In den USA setzte sich zum Wochenstart der jüngste Schwächetrend fort und auch in Asien geben die Kurse am Dienstag nach, wobei die Märkte in Festland-China geschlossen sind. "Es sieht so aus, als stünden wir für den Rest der Woche vor einem kleinen Wechselbad der Gefühle an den Finanzmärkten, bis die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag der Öffentlichkeit Klarheit über das weitere Vorgehen der Federal Reserve verschaffen", sagt ein Händler voraus.

Angeheizt durch die weiter steigenden Ölpreise halten sich die Sorgen um eine anhalten hohe Inflation hartnäckig in den Köpfen der Investoren. Dazu gesellen sich dann noch die Engpässe in den weltweiten Lieferketten sowie festgefahrene Verhandlungen um die US-Schuldengrenze. Die US-Fiskalpolitik mit der Schuldenobergrenze und dem bald gekürzten 3,5-Billionen-Dollar-Ausgabenplan strapazierten die Nerven zusätzlich. Auch die Lage des chinesischen Bauträgers Evergrande ist alles andere als geklärt, so dass auch von dieser Seite mit weiteren Störfeuern zu rechnen ist. "Auf einen bereits turbulenten September folgt ein holpriger Start ins Schlussquartal", fasst ein Händler zusammen.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 08.15 Uhr um 0,06 Prozent tiefer bei 11'575,18 Punkten. Bis auf Richemont und Holcim (+0,1%) werden alle übrigen SMI-Titel etwas tiefer gestellt.

Richemont (+0,4%) profitieren dabei klar von den Aussagen vom Konkurrenten Swatch (+1,1%). Swatch-Chef Nick Hayek erklärte in einem Interview am Montagabend, er rechne mit einem kräftigen Wachstum. "2021 wird zu einem der besten Jahre in der Geschichte der Swatch-Gruppe werden. Und 2022 wird für uns zum Rekordjahr werden."

Neben Swatch lieferten bei den Blue Chips noch Swiss Re (-0,1%) und Roche (-0,1%) Nachrichten. Wie der Rückversicherer am Morgen mitteilte, kommt der US-Hurrikan Ida ihn teuer zu stehen. Die Swiss Re rechnet mit einem Schadenaufwand von rund 750 Millionen US-Dollar.

Roche wiederum hat neue Daten zu verschiedenen Mitteln für einen Fachkongress angekündigt, die die längerfristige Wirksamkeit dieser Therapien untermauern.

In den hinteren Reihen stemmen sich DKSH (+0,9%) nach einer angekündigten Übernahme in Australien gegen den leicht negativen Trend. Auch SoftwareOne (+0,4%) kann mit einem Zukauf zunächst punkten. Stadler Rail (+1,6%) wiederum bekommt Rückenwind durch einen Analystenkommentar und die Hoffnung auf den Zuschlag für einen grossen SBB-Auftrag.

hr/ra