Zürich (awp) - Zum Wochenschluss dürfte der Schweizer Aktienmärkt zunächst ohne klare Richtung starten. Die Vorgaben aus Übersee sind mehrheitlich freundlich. Während die Wall Street am Donnerstag nach zwei Tagen mit angezogener Handbremse ihren Aufwärtstrend wieder aufgenommen hat, ist das Bild in Asien etwas durchwachsener. Vor allem der deutliche Anstieg der Produzentenpreise in China im März lastet auf der Stimmung. Der Preisanstieg könnte möglicherweise Inflationssorgen neu aufköcheln lassen.

Dem steht das erneute Bekenntnis der US-Notenbank Fed zu einer ultra-lockeren Geldpolitik vom Vorabend gegenüber, das die US-Börsen angeschoben hatte. In den USA waren insbesondere die konjunktursensiblen Technologietitel gefragt. Fed-Chef Jerome Powell habe gezeigt, dass er sich mehr Sorgen um die steigenden Covid-Fälle als um die steigenden Inflationserwartungen mache, kommentiert ein Händler. Allerdings stehen auch in den USA im Tagesverlauf Produzentenpreise auf der Agenda. Die Frage sei, ob sie - ähnlich wie in China - die Sorgen vor einem Überschiessen der Inflation wieder aufleben lassen.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI tritt gegen 08.15 Uhr mit -0,03 Prozent auf der Stelle bei 11'202,96 Punkten. 18 der 20 SMI-Titel werden höher gestellt. Die Frage sei, ob der Markt sein Vor-Corona-Hoch von 11'270 nun in Angriff nehmen könnte.

Die grössten Aufschläge verzeichnen dabei die Anteilsscheine von LafargeHolcim und Givaudan, die beide um jeweils 1,2 Prozent hinzugewinnen. In beiden Fällen haben sich einerseits Analysten im Vorfeld der anstehenden Zahlen zuversichtlich geäussert. Der Baustoffkonzern hat zudem mit der Nachricht von sich reden gemacht, er solle künftig wieder "Holcim Ltd" heissen. Dies schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 4. Mai 2021 vor.

Dem stehen Verluste von 0,8 Prozent bei der Credit Suisse gegenüber. Morgan Stanley ist am Morgen den zahlreichen anderen Analysehäusern gefolgt und hat die Bewertung und das Kursziel für die Aktien der Grossbank gesenkt.

Die Papiere des Versicherers Zurich weisen dagegen nur optisch einen Verlust von 3,6 Prozent (-14,34 Fr.) auf. Die Aktien werden an diesem Tag ex Dividende (20,00 Fr.) gehandelt.

In den hinteren Reihen sind noch die Ems-Titel (+1,7%) gesucht, nachdem der Spezialchemiekonzern zum Jahresauftakt 2021 deutlich gewachsen ist. Währungsbereinigt fand der Nettoumsatz bereits wieder auf das Niveau vor der Pandemie zurück.

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