Zürich (awp) - Die Schweizer Börse dürfte sich am Donnerstag den leicht negativen Vorgaben aus den USA und aus Fernost nicht entziehen können und wird daher etwas tiefer erwartet. Vor der Veröffentlichung der geldpolitischen Beschlüsse der Europäischen Zentralbank (EZB) dürften sich die Anleger aber zurückhalten, heisst es am Markt. Die meisten Ökonomen erwarten, dass die Notenbank im Kampf gegen die Folgen der zweiten Welle der Corona-Pandemie ihre Geldpolitik noch weiter lockern wird.

So dürfte sie auch ihr im Frühling aufgelegtes Anleihenkaufprogramm weiter verlängern. Die Leitzinsen wird die EZB allerdings wohl nicht antasten. "Die Erwartungen an die EZB sind hoch, damit ist es auch das Enttäuschungspotenzial", sagte ein Händler.In den USA und in Asien hatten die Anleger angesichts der rekordhohen Kurse und wegen der schleppenden Verhandlungen über ein Corona-Hilfspaket der US-Regierung sowie die Verteilung der Corona-Impfstoffe Gewinne mitgenommen. Zudem geht die Brexit-Zitterpartie weiter. Bis Sonntagabend sollen die EU und Grossbritannien eine Entscheidung treffen.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 8.15 Uhr 0,21 Prozent niedriger mit 10'407,68 Punkten. Von den 20 SMI-Titeln werden 17 tiefer und drei höher indiziert. Die Abschläge bewegen sich zwischen 0,2 Prozent für Swisscom und 0,4 Prozent für UBS. Am Mittwoch hatte der Leitindex 0,35 Prozent gewonnen.

Entgegen dem allgemeeinen Trend verbuchen SGS (+0,8% auf 2'647,53 Fr.) vorbörslich einen deutlichen Anstieg. JPMorgan hat die Aktien des Inspektionskonzerns auf "Overweight" von "Neutral" hochgestuft und das Kursziel auf 2'900 von 2'750 Franken erhöht. Ausserdem werden bei den SM-Titeln noch ABB (+0,4%) und Swatch (+0,2%) etwas höher gestellt.

Die Kurse von Novartis und Roche sind um je 0,2 Prozent tiefer indiziert. Jefferies hat das Kursziel für beide leicht gesenkt, empfiehlt die Anteile der Pharmariesen aber weiterhin zum Kauf. Die Aktien von AMS werden nach den massiven jüngsten Abschlägen um 1,8 Prozent hoher indiziert.

Deutlich tiefer gestellt sind Flughafen Zürich (-2,2%). Der Flughafen hat im November wegen der zweiten Corona-Welle einen beschleunigten Rückgang erlitten. Idorsia verlieren gar 3,2 Prozent. Baader Helvea hat die Abdeckung für Idorsia mit der Einstufung "Sell" gestartet.

Die Papiere von Sonova steigen vorbörslich ebenfalls um 1,8 Prozent. Der Hörgerätehersteller kann in den USA Cochlea-Implantate (CI) um technologische Lösungen seiner Hörgeräte-Plattform "Marvel" erweitern. Die Gesundheitsbehörde FDA hat zwei Soundprozessoren des Unternehmens die Zulassung erteilt.

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