Zürich (awp) - Der Start in das vierte Quartal droht verlustreich zu werden. Darauf deuten zumindest die vorbörslichen Indikationen für den Schweizer Aktienmarkt am Montag hin. Händler verweisen auf die schwache Wall Street vom Freitag. In Asien wiederum ist der Handel zum Wochenstart ausgedünnt, da viele Börsen feiertagsbedingt geschlossen sind.

"Im vierten Quartal werden die hohe Inflation und die Absicht der Notenbanken, den Preisanstieg unabhängig von den Auswirkungen auf die Wirtschaft zu stoppen, die Märkte wahrscheinlich weiter belasten" kommentiert ein Marktbeobachter. Gleichzeitig dürfte der stark überverkaufte Zustand den Markt anfällig machen für kurzzeitige Ausbrüche nach oben - sollte es einmal gute Nachrichten geben. Im Fokus stehen zum Wochenstart Einkaufsmanagerindizes. Für Unruhe sorgt zudem ein Bericht, wonach die OPEC+ die Fördermenge deutlich senken könnte.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI verliert gegen 8.15 Uhr 0,52 Prozent auf 10'213,30 Punkte. Von den 20 SMI-Blue-Chips geben alle nach. Die Spanne reicht von -0,3 Prozent bei der Swisscom bis -2,7 Prozent bei der Credit Suisse. Am vergangenen Freitag hatte sich der Leitindex zwar mit einer positiven Wochenbilanz, allerdings mit einem Minus von 4,4 Prozent aus dem dritten Quartal verabschiedet.

Bei der CS sorgen weitere Medienberichte vom Wochenende für erneut tiefere Notierungen. "Wir haben das Wochenende damit verbracht, darüber zu diskutieren, ob die Credit Suisse nun endgültig pleitegeht oder nicht, während die Führungskräfte der Bank ihr Wochenende damit verbrachten, den Anlegern zu versichern, dass die Bank über eine starke Kapitalposition und Liquidität verfügt, um einen weiteren Kursabsturz zu vermeiden", fasst eine Händlerin die aktuelle Gemengelage zusammen.

Auch ABB (-0,7%) werden mit klaren Auftaktverlusten erwartet. Mit dem heutigen Montag wird die Turboladersparte Accelleron separat an der Schweizer Börse gehandelt.

Etwas besser halten sich unter den Blue Chips die beiden Pharmaschwergewichte Novartis und Roche (je -0,3%). So hat Roche nun die Nachfolge für den zum CEO aufsteigenden Diagnostik-Chef Thomas Schinecker geklärt. Er wird von Matt Sause, derzeit Leiter Region Nordamerika bei Roche Diagnostics, ersetzt.

In den hinteren Reihen stechen mit Idorsia (+1,5%) weitere Healthcare-Vertreter hervor. Das Unternehmen hat positive Studiendaten vorgelegt.

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