Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Freitag gemäss den vorbörslichen Kursen erneut freundlich in den Handel starten. Positive Signale vom angeschlagenen Evergrande-Konzern in China sollten den SMI klar über der zuletzt umkämpften Marke von 12'000 Punkten halten. Berichte aus China, wonach der Immobilienriese Evergrande rechtzeitig vor Fälligkeit am Wochenende eine Anleihe bedient haben soll, hätten die Sorgen vor einer möglichen Zahlungsunfähigkeit des Konzerns und damit einer Ansteckungsgefahr für den chinesischen Immobiliensektor etwas abgemildert, heisst es im Handel.

Entsprechend legten die Kurse an den asiatischen Handelsplätzen am Morgen zu. Weiterhin gut war am Vortag auch die Laune der Anleger in New York trotz einer Enttäuschung von IBM. Dem marktbreiten S&P 500 gelang ein Rekordhoch. "Die Sorgenmauer aus Inflationsrisiken, Ängsten vor einer strafferen Geldpolitik, Lieferketten-Unterbrechungen und einem schwächeren Wachstum ist wieder etwas in den Hintergrund getreten", meinte ein Händler.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI gewinnt um 08.15 Uhr 0,3 Prozent auf 12'076,37 Punkte. Dabei werden alle 20 SMI-Werte im Plus gestellt, Nestlé (+0,6%) und Roche (+0,5%) etwas stärker als der Rest.

Sollte sich der SMI zum Wochenausklang auf dem aktuellen Niveau halten können, wäre das bereits der dritte Wochengewinn in Folge. Bis zum Donnerstagabend waren es +0,7 Prozent und mit den vorbörslich indizierten Gewinnen wären es gar rund 1 Prozent - dies notabene nach Avancen in den beiden Wochen davor von 1,7 bzw. 1,6 Prozent.

Eine starke Performance bei den SMI-Titeln haben diese Woche bisher vor allem Lonza (+4,1%), Partners Group (+3,5%) oder auch das SMI-Schwergewicht Nestlé (+1,8%) nach Zahlen gezeigt, aber auch die beiden SLI-Titel AMS (+4,5%) und Sonova (+4,3%).

Mühe gehabt haben im SMI dagegen vor allem die Papiere von ABB (-5,7%) nach Zahlen oder CS (-2,1%) nach neuen Bussen und Rügen im Zusammenhang mit der Mosambik- und der Beschattungs-Affäre. Gar noch etwas stärker unter Druck waren die PS des Liftbauers Schindler (-6,6%) nach den am Donnerstag präsentierten Zahlen zum dritten Quartal.

Heute im Fokus stehen dürften u.a. die Titel von Sika (+0,2%). Der Bauchemie-Hersteller hat Neunmonatszahlen präsentiert und dabei im Rahmen der Erwartungen abgeschnitten. Die Aktien des Zuger Unternehmens gehören seit langem zu den Börsenfavoriten und haben auch dieser Jahr bisher wieder fast 30 Prozent zugelegt. Im breiten Markt sind derweil Rieter (+2,1%) nach Zahlen vorbörslich gesucht.

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