Zürich (awp) - Die Stimmung an den Aktienmärkten dürfte sich auch zum Wochenschluss nicht merklich aufhellen. So deuten die vorbörslichen Indikationen für den Schweizer Aktienmarkt auf eine kaum veränderte Eröffnung hin. Am Vortag war der Leitindex SMI wegen Zinssorgen stark unter Druck gekommen. Die Vorgaben aus Übersee sprechen eher für weitere Abgaben. So hat die Wall Street am Donnerstag nicht zuletzt wegen schwacher Detailhandelsumsätze klar im Minus geschlossen und auch in Asien überwiegen zum Wochenschluss die negativen Vorzeichen.

Nach dem Fed am Mittwochabend haben auch am gestrigen Donnerstag zahlreiche Notenbanken inklusive der Schweizerischen Nationalbank die Leitzinsen angehoben und die Märkte auf weitere Schritte sowie anhaltend höhere Zinsen vorbereitet. Vor allem die EZB sei dabei die grosse Überraschung in dieser zu Ende gehenden Woche gewesen, kommentiert eine Händlerin. So machte Präsidentin Christine Lagarde alle Hoffnungen zunichte, dass die EZB bei ihren Zinserhöhungen die nachlassende Konjunktur und die Rezession berücksichtigen würde. Stattdessen erklärte sie, dass die Zinssätze in der Eurozone in den nächsten Sitzungen weiterhin "stetig und deutlich" steigen werden. "Noch nie hat ein Zentralbanker eine solche 'Forward Guidance' gegeben." Sie habe die Idee der Anpassungen von Sitzung zu Sitzung mit Füssen getreten.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI weist gegen 8.15 Uhr ein knappes Plus von 0,09 Prozent auf 10'891,00 Punkte auf. Dabei reicht die vorbörsliche Kursspanne von einer unveränderten CS-Aktie bis zu einem Plus von 0,2 Prozent bei der Konkurrentin UBS.

Auch Werte die ABB, Holcim oder Logitech werden mit +0,1 Prozent freundlich indiziert. Nachdem sie allesamt am Vortag stärker nachgegeben hatten, könnten sie zum Wochenschluss einen Stabilisierungsversuch starten.

Grössere Kursbewegungen sind derweil in den hinteren Reihen bei Bachem (+2,1%) auszumachen, nachdem das Biochemie-Unternehmen einen grossen Folgeauftrag für Peptide an Land gezogen hat. Zusätzlichen Rückenwind bietet zudem ein Analystenkommentar der CS.

hr/ra