Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte diese Handelswoche so beenden, wie er sie begonnen hat: mit Abschlägen. Damit würde der SMI den Vorgaben aus Asien folgen, wo es erneut abwärts ging, wenn auch moderater als im bisherigen Wochenverlauf. Befürchtungen über die Auswirkungen von Regulierungsmassnahmen in China auf den Bildungs-, Immobilien- und Technologiesektor hatten für einen regelrechten Ausverkauf in der Region gesorgt. Dagegen hatte sich die Wall Street am Donnerstag erneut auf Rekordkurs bewegt.

Die erneuten Kursverluste in Asien zeigten, dass die Beruhigungsversuche der chinesischen Behörden nicht wirklich funktioniert haben, kommentiert ein Händler. So wurde am gestrigen Donnerstag berichtet, dass die chinesischen Regulierungsbehörden ihre Position etwas abschwächen würden. "Die Realität ist, dass das jüngste harte Durchgreifen Chinas den Geist aus der Flasche gelassen hat und das Vertrauen offenbar nicht mehr vorhanden ist", so der Händler. Neben der weiter auf Hochtouren laufenden Berichtssaison dürften auf Konjunkturseite etwa die europäischen Inflationsdaten im Handelsverlauf ebenso im Fokus stehen wie die US-Konsumausgaben. Gerade die US-Daten dürften die Anleger nach dem erneuten Bekenntnis der US-Notenbank Fed zu einer ultra-lockeren Geldpolitik genau beäugen.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 08.15 Uhr um 0,38 Prozent tiefer auf 12'040,35 Punkten. Von den 20 SMI-Werten werden alle bis auf die beiden Zahlen-Titel tiefer indiziert.

Sowohl die Swiss Re als Holcim (beide +1,0%) haben Zahlen vorgelegt, die besser als erwartet ausgefallen sind. Der Rückversicherer schreibt nach dem von Corona stark belasteten letzten Jahr wieder schwarze Zahlen. Wie es bei Jefferies heisst, habe vor allem die Sparte Corporate Solutions positiv überrascht.

Der Zementkonzern Holcim ist ebenfalls nach dem Corona-Einbruch im Vorjahr wieder durchgestartet. Umsatz und Gewinn schossen im ersten Halbjahr steil nach oben. Auch die Finanzziele für das Gesamtjahr hat sich der Branchenprimus erneut höher gesteckt.

Dagegen werden die übrigen Blue Chips mit Abgaben zwischen 0,3 Prozent bei SGS und -0,7 Prozent etwa bei der UBS oder ABB erwartet.

Der österreichische Technologiekonzern AMS Osram (+0,8%) wiederum hat das zweiten Quartal operativ im Rahmen seiner Guidance und der Analystenerwartungen abgeschlossen.

Aus den hinteren Reihen ist noch das Biopharmaunternehmen Cosmo (+2,1%) zu erwähnen, das mit seinen Halbjahreszahlen und vor allem dem Ausblick zu gefallen weiss.

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