Zürich (awp) - Zum Wochenschluss deutet sich für den Schweizer Aktienmarkt eine etwas leichtere Eröffnung an. Dennoch zeichnet sich damit auch für diese Handelswoche eine positive Bilanz ab. Es wäre die vierte Gewinn-Woche in Folge. Während die Vorgaben der Übersee-Börsen an sich freundlich sind, verweisen Händler vor allem auf die nach US-Börsenschluss vorgelegten Zahlen der Tech-Schwergewichte Apple und Amazon, die für Enttäuschung gesorgt haben. Beide Konzerne verfehlten die Erwartungen und machten dafür höhere Kosten und Unterbrechungen in der Lieferkette verantwortlich - Themen, die die Gemüter der Investoren ohnehin beschäftigen.

"Auch sonst gibt es wenig, was die Stimmung verbessern könnte, da US-Präsident Joe Biden immer noch darum kämpft, sein Mega-Ausgabengesetz zu verabschieden, die Covid Delta-Plus-Fälle schiessen weiter in die Höhe und das US-Wachstum blieb zuletzt hinter den Erwartungen zurück" kommentiert ein Händler. So wuchs die US-Wirtschaft im dritten Quartal langsamer als von Analysten erwartet. Und es gebe nichts, was das Fed tun könnte, um diese Zahl zu erhöhen. Denn die Währungshüter seien mit einer anhaltenden und deutlich über dem Ziel liegenden Inflation konfrontiert. Entsprechend preise der Markt aggressiv eine straffere Geldpolitik in den kommenden Quartalen ein.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 08.20 Uhr um 0,22 Prozent tiefer bei 12'126,79 Punkten. Von den 20 SMI-Werten geben alle bis auf Holcim und Swiss Re nach. Beide Konzerne haben am Morgen Zahlen vorgelegt.

Dabei setzt der Zementkonzern Holcim (+2,1%) den Höhenflug nach der Coronakrise fort. Die Zahlen sind besser als erwartet ausgefallen. Der Konzern habe sich in einem schwierigen Umfeld tapfer geschlagen, heisst es am Markt.

Die Zahlen der Swiss Re (+1,8%) werden in einem ersten Analystenkommentar von Jefferies als solide bezeichnet. Trotz zahlreicher Naturkatastrophen gelang dem Konzern in den ersten neun Monaten 2021 die Rückkehr in die Gewinnzone.

Dagegen machen sich bei Technologiewerten wie AMS (-1,7%) die enttäuschenden Zahlen von Apple bemerkbar. Auch in den hinteren Reihen werden Branchenvertreter wie Comet oder VAT (beide -1,3%) vorbörslich schwächer erwartet.

Gegen den Trend freundlich tendieren noch die Papiere der BKW (+0,9%), die sich neu langfristige Finanzziele gesetzt hat.

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