Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Montag gemäss vorbörslichen Indikationen schwächer erwartet. Händler rechnen mit Gewinnmitnahmen nach dem guten Lauf seit Jahresanfang. Dabei verweisen sie auf die negativen Vorgaben aus den USA und Asien. Nach einem unerwartet guten Arbeitsmarktbericht am Freitag keimten Zinssorgen neu auf, was vor allem bei den zuletzt besonders gefragten Technologiewerten für Abgaben gesorgt hatte.

Laut Angaben des Arbeitsministeriums waren im Januar in den USA 517'000 neue Stellen geschaffen worden. Das war mehr als doppelt so viele, wie am Markt erwartet worden war. Ausserdem war die Arbeitslosenquote auf 3,4 Prozent und damit auf den tiefsten Stand seit 1969 gefallen. Die Daten hätten die Einschätzung untermauert, dass die US-Notenbank ihren Zinserhöhungskurs auf ein Niveau über 5 Prozent fortsetze, kommentierte die Credit Suisse. Die Hoffnungen, dass der Zinserhöhungszyklus bald beendet werden könnte, habe damit einen klaren Dämpfer erhalten, heisst es am Markt. Der Arbeitsmarkt ist für die Entscheidungen der US-Notenbank Fed sehr wichtig. In der vergangenen Woche hatte das Fed den Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte erhöht und zugleich weitere Erhöhungen signalisiert.

Der von Bank Julius Bär berechnete SMI notiert um 08.15 Uhr um 0,40 Prozent tiefer bei 11'304,43 Punkten. 19 der 20 SMI-Werte werden niedriger gestellt - einzig Lonza legen zu.

Bei Lonza (+1,1% auf 558,50 Fr.) sorgen Analysten für höhere Kurse. So hat Berenberg das Kursziel auf 605 von 550 Franken erhöht und empfiehlt den Titel zum Kauf. Auch Goldman Sachs rät zum Kauf der Aktien des Pharmazulieferers. Allerdings hat die US-Bank das Kursziel auf 665 von 722 Franken gesenkt, was aber immer noch deutlich höher ist als der aktuelle Kurs.

Ansonsten belaufen sich die Abschläge bei den Blue Chips auf 0,3 Prozent für Swisscom bis 0,7 Prozent für ABB.

Bei den SMIM-Werten fallen Swiss Prime Site (+0,5%) und Zur Rose (+0,5%) mit höheren Kursen auf. SPS will das Jelmoli-Haus an der Zürcher Bahnhoststrasse neu positionieren. Dafür fallen zwar einmalige Sonderaufwendungen an, die dem vergangenen Geschäftsjahr 2022 angelastet werden. SPS betont aber, dennoch die Ziele für 2022 erreicht zu haben.

Bei Zur Rose sorgen Anschlusskäufe für etwas höhere Kurse. Bekanntlich will ja die Migros das Schweizer Geschäft der Versandapotheke kaufen.

Unter Druck stehen Idorsia (-5,5%). Das Biotechunternehmen Idorsia hat einen Forschungs-Rücksetzer erlitten. Konkret wurden mit dem Kandidaten Clazosentan gesteckte Ziele in der Phase-III-Studie React nicht erreicht.

pre/rw