Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt dürfte es am Mittwoch abwärts gehen. Den negativen Vorlagen von der Wall Street und aus Japan werde sich die Schweiz wohl anschliessen, sagt ein Händler. Die Inflationsängste hätten die Märkte weiterhin fest im Griff. Dazu kommt zusätzlich noch eine Dollar-Schwäche, was die Absatzchancen der stark exportorientieren hiesigen Unternehmen früher oder später beeinträchtigen könnte.

Da die US-Geldpolitik auch zur Wochenmitte im Fokus steht, warten die Marktteilnehmer gespannt auf die Veröffentlichung des Protokolls zur jüngsten Zinssitzung der US-Notenbank Fed. Die Marktteilnehmer dürften dieses genau nach Hinweisen durchforsten, ob das Fed wegen der steigenden Inflation bei ihrer entspannten Haltung bleibt.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI steht gegen 08.15 Uhr um 0,49 Prozent tiefer bei 11'086,98 Punkten. Am Vortag hatte er um 0,06 Prozent angezogen. Händler erwarten im Tagesverlauf einen wenig inspirierten Handel in der seit einiger Zeit geltenden Bandbreite zwischen 10'950 und 11'250 Punkten. Die Abschläge belaufen sich bei den SMI-Werten zwischen -0,8 Prozent für ABB und -0,1 Prozent für Swatch.

Höher indiziert sind einzig UBS (+0,3% auf 14,07 Fr.). Sie profitierten von einer Kurszielerhöhung der Deutschen Bank auf 17 von 15 Franken. Die Papiere von Rivale CS werden dagegen um 0,7 Prozent tiefer erwartet.

Die drei Schwergewichte Nestlé, Novartis und Roche werden um jeweils 0,5 Prozent tiefer angeschrieben.

Die im SLI enthaltenen Aktien von Julius Bär werden um 0,7 Prozent höher indiziert. Der Vermögensverwalter hat in den ersten vier Monaten 2021 von positiven Finanzmärkten und guten Zuflüssen von Neugeldern profitiert und die verwalteten Vermögen klar gesteigert. Auch die Profitabilität habe sich dank aktiver Kunden verbessert, teilte die Bank mit.

Swatch dürften etwas Unterstützung von den positiven Aussagen von CEO Nick Hayek erhalten. Dieser äusserte sich gemäss einem Interview mit der "Finanz und Wirtschaft" für den Geschäftsverlauf in den kommenden Monaten weiterhin optimistisch. "Wir sind auf gutem Weg", sagte Hayek auf die Frage, was er sich für die Halbjahreszahlen vorstelle. Die Titel von Rivale Richemont sind dagegen um 0,6 Prozent tiefer indiziert.

Die Aktien von Sonona (+0,7%) werden ebenfalls höher gestellt. Nach dem starken Jahresergebnis, das der Hörgerätehersteller am Dienstag veröffentlicht hatte, haben Credit Suisse und JPMorgan ihre Kursziel für den Titel angehoben.

Auf den hinteren Rängen werden für Basilea (+0,9%) ebenfalls höhere Kurse genannt. Das Biotechunternehmen hat von der Vereinigung CARB-X die Zusage für bis zu 2,7 Millionen US-Dollar Fördergelder erhalten. Die Mittel sollen zur Entwicklung eines neuen Antibiotikums eingesetzt werden.

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