Zürich (awp) - Die rasante Ausbreitung der Corona-Pandemie hält die Finanzmärkte auch in der neuen Woche fest im Griff. In den USA und auch in Europa haben die Coronavirus-Fallzahlen neue Höchstwerte erreicht, was zu anhaltender Verunsicherung führt. Auch an der Schweizer Börse werden daher zum Wochenstart klar tiefere Kurse erwartet. Die psychologisch wichtige Marke von 10'000 Punkten im SMI, die in der vergangenen Woche unterschritten wurde, dürfte sich aktuell wohl als Widerstandszone erweisen, heisst es.

Angesichts der steigenden Infektionszahlen würden sich die Hoffnungen auf eine rasche Erholung nach dem Konjunktureinbruch im zweiten Quartal zusehends zerschlagen, meinte ein Händler. In vielen Ländern dürfte vielmehr das Leben schrittweise wieder heruntergefahren werden. Und nur gut eine Woche vor den US-Präsidentenwahlen würden sich die Anleger kaum mehr aus der Deckung wagen. Noch vor den Wahlen werde es wohl auch kein US-Konjunkturpaket mehr geben. Ob vor diesem Hintergrund die Notenbanken Akzente noch setzen können, wird sich weisen. Am Donnerstag geben die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of Japan Einblicke in ihre Geldpolitik.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI sinkt gegen 8.15 Uhr 0,56 Prozent auf 9'967,34 Zähler. Alle 20 SMI-Titel werden tiefer gestellt. Die Einbussen reichen von -0,4 Prozent für SGS bis -0,8 Prozent für UBS.

Am Freitag hatte der Leitindex zwar 0,25 Prozent zugelegt, über die gesamte Woche hinweg aber 1,8 Prozent eingebüsst.

Die Aktien von Novartis werden trotz positiver Nachricht zu einem Medikamentenkandidaten um 0,6 Prozent tiefer indiziert. Der Pharmakonzern hat mit Iptacopan (LNP023) positive Resultate in einer Phase-II-Studie erzielt. Demnach ist das Medikament bei der seltenen Nierenerkrankung C3-Glomerulopathie wirksam.

Bei den Aktien aus der zweiten Reihe werden Siegfried (+0,9%) höher indiziert. Der Pharmazulieferer muss für die Abfüllung des Covid-19-Impfstoffes der deutschen Biontech eine neue Anlage bauen. Diese Investitionen lohnten sich, sagte CEO Wolfgang Wienand in einem am Montag veröffentlichten Interview mit dem Finanzportal "The Market".

Etwas höher gestellt werden Basilea (+0,4%). Das Biotechunternehmen hat auf dem Fachkonferenz ENA 2020 präklinische Daten zu seinem Krebskandidaten Derazantinib präsentiert.

Grössere Aufmerksamkeit dürften Aryzta erhalten. Der Tiefkühlbackwarenhersteller hat die Übernahmegespräche mit der Investmentfirma Elliot beendet. Wie es nun weitergehen soll, will Aryzta an der kommenden Generalversammlung den Aktionären vorlegen. Diese soll nun am 15. Dezember stattfinden.

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