Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird zum Wochenschluss schwächer gesehen. Der Markt sei nach wie vor technisch überkauft und dürfte daher den Pfad der Konsolidierung noch etwas fortsetzen, heisst es am Markt. Impulse dürften aber von der Berichtssaison ausgehen. Heute Nachmittag beginnt der Reigen der Bankabschlüsse. Erwartet werden die Zahlen von Citigroup, JPMorgan und Wells Fargo. Aber auch hierzulande gibt es bereits Zahlen, nämlich vom Vermögensverwalter Partners Group, dem Raumklimaspezialisten Zehnder und der Messtechnikfirma Inficon. Zudem stehen zahlreiche Konjunkturdaten aus dem Ausland wie etwa die US-Detailhandelsumsätze oder der Empire State Index auf der Agenda.

Das vom künftigen US-Präsidenten Joe Biden vorgestellte 1,9 Billionen schwere Konjunkturpaket dagegen sei erwartet worden und sollte keine stärkeren Kursimpulse mehr geben, sagt ein Händler. "Das dürfte in den Kursen eskomptiert sein." Mit einer Summe in dieser Grösse hätten die Märkte bereits am Vortag gerechnet. Daher könnte es vor dem Wochenende zu Gewinnmitnahmen kommen.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 8.15 Uhr um 0,41 Prozent niedriger mit 10'806,18 Punkten. 18 der 20 SMI-Werte sind tiefer, Partners Group und Richemont dagegen höher gestellt. Die Abschläge erstrecken sich von -0,04 Prozent bei UBS bis -1,3 Prozent bei ABB, die unter einer Ratingsenkung leiden.

Partners Group (+2,5% auf 1063,60 Fr.) hat bei den verwalteten Vermögen 2020 die 100 Milliarden-Dollar-Schwelle klar übersprungen und erwartet für das angelaufene Geschäftsjahr einen weiteren Neugeldzufluss. Die Credit Suisse hebt das Kursziel auf 1180 von 1100 Franken an und bestätigt die Kaufempfehlung.

Richemont gewinnen vorbörslich 0,9 Prozent. Laut Händlern haben sich mehrere Analysten positiv über den Luxusgüterhersteller geäussert.

Dagegen verlieren ABB nach der Rating-Senkung auf "Equal Weight" von "Overweight" durch Barclays vorbörslich 1,3 Prozent.

UBS erhält Unterstützung von der Bank Berenberg, die die Grossbank neu mit "Buy" nach zuvor "Hold" empfiehlt.

Am breiten Markt fallen Inficon (+1,4%) positiv auf. Die Messtechnikfirma hat 2020 zwar mehr Umsatz generiert, musste jedoch einen Rückgang beim Betriebsgewinn hinnehmen.

Die Aktien von EFG (+1,6% auf 6,35 Fr.) profitieren von einer Kurszielerhöhung der Citigroup auf 7,50 von 6,40 Franken. Das Rating lautet "Neutral".

pre/tt