Zürich (awp) - Nach dem beschleunigten Ausverkauf vom Vortag zeichnet sich zur Wochenmitte für den Schweizer Aktienmarkt zunächst eine Stabilisierung ab. Die Vorgaben aus Übersee sprechen allerdings für eine gewisse Vorsicht. So hat die Wall Street am Dienstag ebenfalls Federn gelassen. In Asien folgten Anleger dem Impuls und trennten sich insbesondere von Titeln aus dem Technologiesektor. Wachstumsbranchen wie Technologie oder auch Medtech kamen im Zuge des Ausverkaufs besonders unter die Räder, da ihre Wachstumsaussichten am meisten unter der Aussicht auf steigende Zinsen leiden.

Befeuert wird dieser Trend von den weiter steigenden Renditen der wegweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihen. Dieser zinsbedingte Ausverkauf erinnere daran, wie wirkungsvoll die geldpolitischen Stimulierungsmassnahmen waren, nachdem das Fed eine baldige Rücknahme der Notfallmassnahmen signalisiert habe, kommentiert ein Stratege. "Dies ist eine unangenehme Zeit für die Marktteilnehmer, da der Wegfall der Fed-Stützung bald beginnen wird und die Aktienmärkte lernen müssen, wieder auf eigenen Füßen zu stehen." Die Debatte über die Schuldenobergrenze in Washington belastete die Börsen ebenfalls, ebenso wie die anhaltende Sorge über Lieferkettenprobleme und die Schieflage des chinesischen Bauträgers Evergrande, bei dem am heutigen Mittwoch weitere Zahlungen fällig werden.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI weist gegen 08.15 Uhr ein Plus von 0,56 Prozent auf 11'550,23 Punkte auf. Am Vortag hatte der Leitindex mit den -1,76 Prozent den grössten Tagesverlust seit Ende Januar verzeichnet.

Unter den Blue Chips gewinnen Novartis (+1,1%) nach Updates zu verschiedenen Produkten hinzu. Noch grösser fallen aber die Kursbewegungen bei UBS (+1,6%) und Swisscom (+1,3%) aus, die vorbörslich beide um 1 Prozent höher gestellt werden. Beide Werte profitieren von positiven Analystenkommentaren. Auch Geberit (+0,68) sind nach einer freundlichen Experten-Meldung zunächst gesucht.

Die übrigen SMI-Werte gewinnen zwischen 0,2 Prozent (SGS) und 0,9 Prozent (Richemont) hinzu.

Ein Analystenkommentar ist auch bei Schindler der Auslöser, dass die Titel vorbörslich gegen den Trend um 0,1 Prozent fallen.

In den hinteren Reihen geht es zunächst für Werte wie Comet und Inficon um jeweils 0,7 Prozent abwärts. Hier dürften sich die schwachen Vorgaben der Wall Street nochmals bemerkbar machen.

Burckhardt Compression (+1,3%) wiederum werden auch durch einen Analystenkommentar angeschoben.

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