Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte nach einem heftigen Kursrutsch auch am Donnerstag noch nicht zur Ruhe kommen. Die Angst vor einer neuen Corona-Infektionswelle und Spekulation über zusätzliche US-Zölle für europäische Waren hatten die Dividendenpapiere zur Wochenmitte talwärts geschickt.

Es gebe also viele Gründe, im Moment vorsichtig zu sein, erklärten Händler. Die Nachrichtenlage sei sehr fragil und könne schnelle Bewegungen in die eine oder die andere Richtung auslösen. Am Nachmittag stehen etwa einige wegweisende Konjunkturdaten aus den USA an. Zuletzt hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Wachstumsprognosen für 2020 nochmals deutlich nach unten korrigiert.

Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete SMI notiert gegen 08.15 Uhr 0,27 Prozent tiefer bei 9'994,98 Punkten. Alle 20 SMI-Werte werden mit negativen Vorzeichen im Bereich von -0,2 bis -0,4 Prozent gestellt.

Die Nachrichtenlage bei den Unternehmen ist am Berichtstag sehr dünn. Etwas Bewegung gibt es nach Analystenvoten. Für die Partners Group (+0,6%) etwa hat die Credit Suisse ihr Kursziel erhöht und die Kaufempfehlung bestätigt. Der Vermögensverwalter gilt als Favorit für die Aufnahmen in den Leitindex SMI.

Mit Sunrise geht es um 1,1 Prozent nach oben. Goldman Sachs hat die Papiere in einer Branchenstudie auf "Buy" von "Neutral" hochgestuft. Die US-Bank denkt, dass Sunrise dem Mitbewerber Swisscom (-0,2%) künftig Marktanteile abluchsen wird.

Dufry ziehen um 0,7 Prozent an. Hintergrund dürfte die Meldung sein, dass der Lufthansa-Grossaktionär seine Zustimmung zum Rettungspaket für die Swiss-Mutter Lufthansa signalisiert hat.

Bobst büssen auf der anderen Seite um 5,1 Prozent ein. Der Hersteller von Verpackungsmaschinen hat eine Gewinnwarnung für das erste Semester herausgegeben. Neu rechnen die Westschweizer mit einem Verlust im Halbjahr.

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