Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Freitag etwas höher erwartet. Händler rechnen nach den starken Verlusten vom Vortag mit einer technischen Erholung. Wie stark diese ausfällt, werde sich aber noch zeigen. Denn die Verunsicherung der Anleger wegen der Ausbreitung der Delta-Variante des Corona-Virus bleibe, sagte ein Händler. Zudem seien die Vorgaben negativ, hätten sich die US-Börsen doch dem Abwärtstrend ebenfalls angeschlossen und in Fernost setzten sich die Abgaben sogar noch fort.

Die Anleger seien wegen des Wiederaufflackerns der Coronavirus-Pandemie verunsichert, heisst es am Markt. Denn dies schüre die Konjunktursorgen. Dadurch könnte der Steigflug an den Börsen zumindest vorläufig gestoppt werden. Fixpunkte, an denen sich die Anleger festhalten könnten, gibt es derzeit kaum. Wichtige Konjunkturdaten stehen nicht auf der Agenda. Kommende Woche kommt die Bilanzsaison in Gang. Dabei dürften vor allem die Zahlen der US-Grossbanken JPMorgan und Goldman Sachs (am Dienstag) sowie der Bank of America und von Citigroup (am Mittwoch) grosse Beachtung finden.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 8.20 Uhr um 0,32 Prozent höher bei 11'962,84 Punkten. Am Vortag war der Leitindex um 1,33 Prozent abgesackt, nachdem er am Mittwoch noch ein Rekordhoch erreicht hatte. 19 der 20 SMI-Werte werden höher und einzig Givaudan tiefer indiziert. Die Kursgewinne erstrecken sich von +1,2 Prozent für Holcim bis 0,2 Prozent für SGS.

Die auffälligsten Kursausschläge sind Analysten zuzurechnen. Holcim (+1,3%) profitieren von einer Kurszielerhöhung von Berenberg. Bei Swisscom (+1,2%) erwähnen Händler, dass Kepler Cheuvreux den Telekom-Title auf "Hold" von "Reduce" hochgestuft habe.

Auch Zurich (+0,9%) profitieren von einem Analystenkommentar. RBC hat das Kursziel auf 445 von 430 Franken erhöht. Dagegen sind Givaudan (-0,2%) nach einer Preiszielreduktion von Bernstein etwas schwächer gestellt.

Die Aktien der Banken CS und UBS (je +0,4%), die am Vortag deutliche Abgaben erlitten hatten, können sich vorbörslich stabilisieren. Händler erklären die Kursabschläge vor allem mit dem starken Rückgang der Anleiherenditen. Tiefere Renditen bedeuten bei den Banken engere Margen und tendenziell weniger Erträge.

Swatch (+0,3%) können sich kaum vom Vortagesrückschlag erholen. Die Aktien des Bieler Uhrenkonzerns waren unter Druck geraten, weil die Aktie nach 23 Jahren aus dem Leitindex SMI herausfällt.

Am breiten Markt fallen Vifor (+1,6%) auf. Goldman Sachs das Preiseziel auf 129 von 124 Franken erhöht.

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