Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird zum Wochenschluss zunächst etwas schwächer erwartet. Nach der kräftigen Erholung am Vortag sei mit einer Konsolidierung zu rechnen, heisst es am Markt. Die Anleger dürften sich vor der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts, der um 14.30 Uhr veröffentlicht wird, zurückhalten. Die Arbeitsmarktdaten sind wichtig für die Entscheidung der US-Notenbank Fed, wann sie mit der Straffung ihrer ultralockeren Geldpolitik beginnt. Dabei dürften die Daten zur Lohnentwicklung angesichts der Inflationssorgen der Marktteilnehmer mindestens so viel Aufmerksamkeit am Markt geniessen wie die Zahlen zum Stellenzuwachs.

Am Vortag hatten die Entspannung bei den Energiepreisen und die Erleichterung über eine vorübergehende Einigung im Streit zwischen Demokraten und Republikanern über die US-Schuldenobergrenze für Erleichterung an den Märkten gesorgt und nach Tagen fallender Kurse für eine kräftige Erholung gesorgt. Damit kann ein drohender Zahlungsausfall der US-Regierung mit potenziell katastrophalen wirtschaftlichen Folgen vorerst abgewendet werden. Die Marktteilnehmer sollten aber auch die anderen Probleme, mit den sich die Märkte seit einiger Zeit beschäftigen, nicht aus den Augen verlieren. So dürften steigende Inflation, Lieferkettenschwierigkeiten und die bevorstehende Normalisierung der Geldpolitik immer wieder für Kursschwankungen an den Märkten sorgen, heisst es weiter.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 08.15 Uhr um 0,25 Prozent niedriger mit 11'734,23 Punkten. 19 SMI-Werte werden tiefer und einer (Sika) höher indiziert. Dabei reichen die Abschläge von -0,2 Prozent bei SHS bis -0,4 Prozent bei ABB.

Einzig Sika (+0,2%) trotzen dem Trend. Händler sprechen von Anschlusskäufen nach dem Investorentag vom Donnerstag. Analysten hatten sich dazu positiv geäussert. So hat etwa die Bank Vontobel ihre Kaufempfehlung bestätigt.

Nach den kräftigen Kursgewinnen vom Donnerstag werden die Aktien der Luxusgüterhersteller Richemont und Swatch um jeweils 0,3 Prozent tiefer indiziert. Richemont waren am Vortag um 4,4 und Swatch um 2,6 Prozent gestiegen.

Auch die Bankaktien geben einen Teil ihrer Vortagesgewinne wieder ab. So werden für CS um 0,3 und für UBS um 0,4 Prozent schwächere Kurse gestellt.

Auch auf den hinteren Rängen halten sich die Kursausschläge in Grenzen. Einzig Zur Rose fallen mit einem Minus von 2,2 Prozent auf. Berenberg hat die Empfehlung für die Versandapotheke auf "Hold" von "Buy" gesenkt.

pre/tv