Zürich (awp) - An der Schweizer Börse werden am Montag aufgrund vorbörslicher Indikationen und mit dem Rückenwind positiver Vorgaben aus den USA und Fernost höhere Kurse erwartet. Händler erwarten nach dem massiven Ausverkauf der vergangenen Woche eine Stabilisierung an den Märkten. Die Wall Street konnte zum Wochenschluss die Verluste eingrenzen, was als positives Zeichen gewertet wird. In Fernost kam es am Montag gar zu steigenden Kursen.

Die Marktteilnehmer hoffen darauf, dass die Zentralbanken den Märkten unter die Arme greifen. Am Freitagabend hatte US-Notenbankchef Jerome Powell in einer ausserplanmässigen Erklärung Unterstützung signalisiert. Ähnliches erklärte die japanische Zentralbank am Montag. Wenig später stellte sie dem Finanzsystem zusätzliche Liquidität zur Verfügung. Dies könnte eine Kurserholung auslösen. "Wir sind ja total überverkauft", sagt ein Händler. Ob die Erholung aber anhaltend sein könne, sei ungewiss. Solange sich das Coronavirus ausbreite, blieben die Pandemiesorgen das Thema an den Märkten.

Der von der Bank Julius Bär berechnete SMI steigt gegen 08.15 Uhr um 1,53 Prozent auf 9'981,33 Punkte. Der Leitindex hat am vergangenen Freitag 3,67 Prozent eingebüsst und damit seit dem Allzeithoch vom 20. Februar gar knapp 13 Prozent oder über 1'400 Punkte verloren. Gegenüber dem Stand von Ende 2019 resultiert mittlerweile ein Minus von über 7 Prozent.

Alle 20 SMI-Werte werden vorbörslich höher gestellt. Adecco hinken allerdings mit +0,1 Prozent hinterher. Credit Suisse hat den Titel des Personalvermittlers auf "Underperform" von "Outperform" und das Kursziel auf 48 von 65 Franken gesenkt.

Die grössten Gewinne verbuchen die Finanzwerte, die in der Vorwoche auch am stärksten unter die Räder geraten waren. So wird die Aktie der Credit Suisse um 2,0 Prozent und die der UBS um 2,2 Prozent höher gestellt. CS hatte in der Vorwoche fast einen Fünftel ihres Werts eingebüsst. Bei UBS belief sich der Abschlag auf gut 16 Prozent.

Ähnlich sieht es bei den Versicherungen Swiss Life (+2,0%) und Zurich (+1,7%) aus, die um jeweils 14 Prozent gefallen sind.

Bei den zyklischen Werten fallen LafargeHolcim (+1,9%), Richemont (+1,7%) und Swatch (+1,7%) sowie Sika (+1,7%) auf.

Am breiteren Markt sind alle Werte bis auf Emmi (-0,4%) höher indiziert. Der Milchverarbeiter hat 2019 etwas weniger verdient. Dank einer neuen Ausschüttungspolitik winkt den Aktionären allerdings eine deutlich höhere Dividende.

pre/rw