Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird zur Wochenmitte laut den vorbörslichen Indikationen erneut eher zurückhaltend in den Handel starten. Damit dürfte er die Verschnaufpause der vergangenen Tage fortsetzen. Klare Vorgaben aus Übersee gibt es auch keine. In den USA haben sich die wichtigsten Indizes am Dienstag kaum bewegt, während die Börsen Asiens keine einheitliche Richtung finden. Vor den Inflationsdaten zu den persönlichen Konsumausgaben (PCE), die am morgigen Donnerstag aus den USA erwartet werden, hielten sich Investoren zurück, sind sich Händler einig.

Der PCE-Index gilt als das bevorzugte Inflationsmass des Fed. Zum Wochenschluss dann folgt der ISM-Indikator aus der Industrie, der wichtige Hinweise auf den konjunkturellen Zustand der US-Wirtschaft gibt. Da die US-Notenbank sehr datenabhängig sei, sei die Veröffentlichung einzelner Daten für die Währungshüter von Bedeutung, erklärt ein Stratege. Dies gelte, auch wenn einzelner Datenpunkt noch keinen Trend ausmache. Eingepreist ist aktuell bekanntlich ein "No-Landing"-Szenario.

Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI notiert gegen 8.20 Uhr um 0,12 Prozent höher bei 11'453,74 Punkten. Von den 20 Blue Chips geben 16 nach und vier ziehen an.

Alle vier Kursgewinner können die Investoren mit ihren jeweiligen Nachrichten zunächst für sich gewinnen. So hat der Baustoffriese Holcim (+1,5%) 2024 zwar weniger umgesetzt, aber operativ ein Rekordergebnis erzielt. Auch die Dividendenerhöhung kommt laut Händlern gut an.

Derweil expandiert die Swisscom (+1,9%) in Italien mit einer Riesenübernahme. Der Telekomkonzern will den Mobilfunkanbieter Vodafone Italia für 8 Milliarden Euro übernehmen und mit der eigenen Mailänder Breitbandtochter Fastweb zusammenlegen. Gerüchte über diese Pläne haben bereits seit einiger Zeit kursiert.

Nach Zahlen gesucht sind auch die Aktien von Alcon (+1,7%). Der auf Augenheilkunde spezialisierten Konzern ist 2023 weiter gewachsen und will die Aktionäre über eine höhere Dividende daran beteiligen.

Beim Versicherer Zurich (+0,8%) wiederum ist es eine Mischung auch positiven Analystenkommentar von Berenberg sowie der Tatsache, dass CEO Mario Greco bis mindestens 2025 im Amt bleiben wolle.

In den hinteren Reihen deutet sich bereits vorbörslich beim angeschlagenen Biotechunternehmen Idorsia (+14,7%) eine klar positive Reaktion auf ein Lizenzabkommen an, mit dem sich die Gruppe finanziell etwas freischaufelt.

Nach Zahlen abwärts geht es zunächst für Bossard (-1,1%). Mit Handelsstart könnten noch Implenia, Allreal oder auch Zehnder auf die vorgelegten Zahlen reagieren.

hr/rw