Zürich (awp) - Die Schweizer Börse wird am Donnerstag gemäss den vorbörslichen Indikationen auf Erholungskurs bleiben. Getragen wird das Sentiment vom kräftigen Kursplus an der Wall Street am Vorabend. Dort wurden die Anleger von verschiedenen Ausgabenprogrammen ermutigt. So plant etwa der IWF ein 50 Milliarden Dollar schweres Kreditprogramm für unter dem Coronavirus leidende Staaten. Investoren dürften nun darauf setzen, dass die Notenbanken und Finanzminister der G7-Staaten mit stützenden Massnahmen folgen.

Dass die US-Börsen deutlich zugelegt hatten, schreiben Händler auch dem Sonderfaktor "Super Tuesday" zu. Am wichtigsten Vorwahltag der US-Demokraten ging der als wirtschaftsfreundlich geltenden Joe Biden als Sieger hervor gegenüber dem als linksgerichtet geltenden Bernie Sanders.

Der von der Bank Julius Bär berechnete SMI gewinnt gegen 08.25 Uhr 0,99 Prozent auf 10'352,78 Punkte. Die 20 SMI-Titel legen vorbörslich zwischen 0,7 und 2,0 Prozent zu.

Zyklische Papiere wie ABB (+1,8%), LafargeHolcim (+1,1%), Clariant sowie Richemont und Swatch (alle +1,0%) führen die Erholungsbewegung mit an. Aber auch die zuletzt stärker zerzausten Bankaktien Credit Suisse (+1,4%) und UBS (+1,3%) finden wieder den Weg in die Depots der Anleger.

Für die beiden Grossbankenaktien hat JP Morgan das Kursziel zwar leicht gesenkt, die Ratings Neutral (CS) bzw. Overweight (UBS) aber bestätigt.

Zurich ziehen um deutliche 2,0 Prozent an. Die Aktien profitieren von einer Ersteinstufung "Buy" durch den bei Berenberg neu zuständigen Analysten. Der Erstversicherer habe in den letzten Jahren das Geschäft auf eine deutlich weniger volatile Basis gestellt, lobt dieser.

Im breiten Markt stehen SIG Combibloc (-3,1%) im Fokus. Dort hatte der Grossaktionär Onex ein fast 12 Prozent grossen Aktienpaket an institutionelle Investoren verkauft. Mit 14,20 Franken wurden die Anteile mit einem Abschlag von 4 Prozent zu gestrigen Schlusskurs losgeschlagen.

Nach Zahlen gewinnen Ascom 1,0 Prozent, Inficon verlieren dagegen 2,1 Prozent und Stadler Rail 1,1 Prozent. Der Bahnbauer hat mit seinem ersten Abschluss als kotierte Gesellschaft die Gewinnerwartungen der Analysten verfehlt. Und was die Aussichten angehe, halte sich das Unternehmen vieles offen, erklärten Händler.

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