Zürich (awp) - Die Zinsängste halten die weltweiten Börsen weiter im Griff. Daher dürfte es auch am Schweizer Aktienmarkt in die gleiche Richtung gehen wie am Vorwochenschluss: nach unten. Dafür sprechen laut Händlern auch die Vorgaben aus dem Ausland. Am Freitag hatte ein überraschend starker US-Arbeitsmarktbericht die Ängste vor weiter deutlich steigenden Zinsen wiederbelebt und für happige Einbussen beim Dow Jones Industrial gesorgt. Noch stärker nach unten ging es am breiten Markt und bei den Technologiewerten. Damit habe sich der vielversprechende Auftakt in den Oktober als Strohfeuer entpuppt, heisst es am Markt. "Die Marktteilnehmer, die gehofft hatten, die Notenbanken treten auf die Zinsbremse, wurden auf dem falschen Fuss erwischt", meint ein Händler.

Eine gewisse Hoffnung geht laut Händlern aber davon aus, dass nun eine statistisch entgeltlich bessere Börsenzeit beginne. So komme es in sehr vielen Jahren zu einem Herbstrally, das häufig bis in den November reiche. Doch dies hänge auch stark davon ab, wie die Berichtssaison für das 3. Quartal verlaufe. Zudem werde am Donnerstag die US-Inflationsdaten veröffentlicht. Auch die Veröffentlichung des Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung (am Mittwoch) dürfte diesbezüglich grosse Beachtung finden. Hierzulande startet der Ergebnisreigen mit Givaudan, das als erstes Grossunternehmen die Zahlen vorlegt. Weiter auf dem Programm stehen Bossard (Mittwoch), VAT (Donnerstag) und Bystronic (Freitag). Wegen des anhaltenden Konjunkturabschwungs seien grössere Gewinnenttäuschungen wohl unvermeidlich, heisst es am Markt. Zudem gibt es diese Woche zwei Investorentage, und zwar von Sonova (Dienstag) und EFG (Mittwoch).

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI verliert gegen 8.25 Uhr 0,53 Prozent auf 10'253,94 Punkte. Das Gros der SMI-Titel gibt zwischen 0,4 Prozent (Swisscom) und 1,2 Prozent (Logitech) nach.

Die grössten Abschläge verbuchen sowohl beim SMI als auch im breiteren Markt Aktien aus dem Technologiebereich wie Logitech (-1,2%), AMS (-1,8%), VAT (-1,6%) und Inficon (-1,9%). Grössere Verluste werden zudem bei für die Finanzwerte UBS (-0,8%) sowie Swiss Life, Swiss Re und Zurich (je -0,6%) indiziert.

Etwas besser schlagen sich Aktien mit einem gewissen defensiven Anstrich wie Swisscom (-0,4%), Novartis, Lonza, Roche und Nestlé (je -0,5%).

Auch für Temenos werden tiefere Kurse indiziert. Sie sind vorbörslich um 1,6 Prozent tiefer gestellt, obwohl der aktivistische Aktionär Petrus Advisers den Bankensoftwarehersteller bekanntlich stark bedrängt und auf die Möglichkeit einer Übernahme verweist.

Um 0,8 Prozent höher sind Credit Suisse. Die angeschlagene Grossbank will am 27. Oktober ihre kommende Strategie vorstellen. Der Termin ist gesetzt und Vorabinformationen wird es nicht geben, erklärte die Bank der "NZZ am Sonntag".

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