Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte sich am Freitag zunächst in einer engen Spanne auf Rekordniveau bewegen. Wie jeden ersten Freitag im Monat stehen am Nachmittag in den USA die monatlichen Arbeitsmarktdaten an. Sie haben schon seit Tagen ihre Schatten vorausgeworfen, und im Vorfeld dieser für die US-Notenbankpolitik wichtigen Zahlen dürften sich die Investoren nicht weit aus dem Fenster lehnen. Dass Marktteilnehmer derzeit unsicher sind, zeige sich auch an der breiten Spanne der Schätzungen, heisst es im Handel. Sie reiche von 350'000 bis 1,2 Millionen neuen Jobs, die geschaffen wurden.

Letztlich würden die Zahlen auch Aufschluss darüber geben, ob und wie sich die Erholung fortsetze. Der Arbeitsmarktbericht wird auch deshalb so genau beäugt, weil er sich auf die künftige Politik der US-Notenbank auswirken könnte. Wie es in einem strategischen Kommentar heisst, dürfte die Ungewissheit über die Geldpolitik wahrscheinlich weitere Volatilitätsschübe auslösen, allerdings dürfte ein Schritt der US-Notenbank in Richtung Tapering kaum zu einer Umkehr des Aktienrallye führen. Vielmehr machten Themen wie die anhaltend hohe Inflation und die sich ausbreitende Delta-Variante Zinserhöhungen vor 2023 unwahrscheinlich.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 08.15 Uhr um 0,18 Prozent höher bei 12'221,54 Punkten und würde damit auf Rekordniveau in den Handel starten (bisheriges Allzeit-Hoch: 12'215,62 Pkt). Alle 20 SMI-Werte werden höher indiziert. Der Leitindex folgt damit der festen Wall Street. In Asien tendieren die Börsen zum Wochenschluss eher uneinheitlich.

Als vorbörsliche Stütze für den Gesamtmarkt erweisen sich die Nestlé-Aktien, die mit +0,6 Prozent die grössten Gewinner sind. Händler verweisen auf einen Kommentar der Analysten von Julius Bär, in dem die Prämie, mit denen die Papiere gegenüber der Konkurrenz gehandelt werden, als gerechtfertigt bezeichnet wird.

Mit einem vorbörslichen Plus von 0,2 Prozent fallen zudem noch die Aktien des CS etwas auf. Alle übrigen Blue Chips werden 0,1 Prozent höher gestellt.

Etwas mehr Bewegung ist in den hinteren Reihen auszumachen, wo Swissquote nach Halbjahreszahlen um 2,1 Prozent hinzugewinnen. Die Online-Bank hat nicht zuletzt wegen des Booms im Kryptogeschäft den Halbjahresgewinn mehr als verdoppelt.

Analystenkommentare wirken sich belebend auf die Kurse von Comet (+1,6%) und Oerlikon (+1,1%) aus, die beide überdurchschnittlich hinzugewinnen.

hr/rw