Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte kaum verändert in die neue Woche starten. Dies sei auch keine Überraschung, meinen Händler. Denn die Investoren seien derzeit etwas orientierungslos und daher mit angezogener Handbremse unterwegs. Der Ukraine-Krieg, die Inflationssorgen und die neuerlichen Lockdowns in China drückten zwar weiterhin auf die Stimmung. Allerdings gebe es keine fundamental neuen Entwicklungen, so ein Investor.

Daran habe auch die verbale Attacke von US-Präsident Joe Biden gegen Wladimir Putin ("Um Gottes willen, dieser Mann kann nicht an der Macht bleiben.") nichts geändert, zumal die Aussage später relativiert worden sei. Derweil klingt die Berichtsaison hierzulande nun definitiv aus. Diese Woche veröffentlichen nur noch einige Nachzügler ihre Ergebnisse. "Insgesamt ist es sehr wahrscheinlich, dass diese Woche wie schon die letzte ein leichtes Auf und Ab ohne klaren Trend bringt - ausser es gibt völlig neue Entwicklungen in der Ukraine", prognostiziert ein Börsianer.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI steht um 8.15 Uhr 0,04 Prozent tiefer bei 12'117,09 Punkten. In der Vorwoche hatte der SMI nach einem unsteten Verlauf unter dem Strich 0,5 Prozent verloren.

Das Gros der SMI-Titel legt vorbörslich rund 0,1 Prozent zu. Leicht ins Minus gedrückt wird der Gesamtmarkt von ABB (-2,0% oder 0,62 Fr.) und Givaudan (-1,5% oder 56,14 Fr), die jedoch beide Ex-Dividende (0,82 rsp. 66,00 Fr.) gehandelt werden. Somit ist das Minus des Gesamtmarktes lediglich optischer Natur.

Etwas besser als der Durchschnitt schneiden im SMI einzig Credit Suisse ab (+0,2%). Ein Medienbericht, wonach sich Aktionäre der Grossbank gegen die Entlastung der Chefetage wenden, hat somit vorläufig keinen Einfluss.

Bei den SLI-Blue-Chips gibt es etwas grössere Veränderungen. So legen Swatch vorbörslich 1,1 Prozent zu. Händler erklären sich dies mit dem Hype um das neue Uhrenmodell "Moonswatch". In mehreren Städten hatten Käufer vor dem Verkaufsstart am Wochenende vor den Läden campiert.

Auf der anderen Seite geben im SLI Adecco nach einer negativen Analysteneinschätzung im Vorfeld des morgigen Investorentages 0,9 Prozent nach. Noch deutlicher abwärts geht es mit volatilen AMS Osram (-2,9%).

Am breiten Markt fallen einzig Swiss Prime Site (-1,7%) auf, die Ex-Dividende gehandelt werden.

rw/ra