Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Dienstag aufgrund verhaltener Vorgaben aus den USA und aus Asien wenig verändert erwartet. Die Konsolidierung halte an, heisst es am Markt. Einen starken Einfluss auf die Marschrichtung der Aktienkurse dürfte die laufende Bilanzsaison ausüben, die am heutigen Tag in eine heisse Phase tritt. Mit ABB, Novartis und UBS haben gleich drei SMI-Schwergewichte ihre Zahlen veröffentlicht.

Im Fokus der Anleger dürfte weiterhin auch die Sitzung der US-Notenbank Fed stehen, deren Ergebnisse am Mittwochabend veröffentlicht werden. Fed-Chef Jerome Powell dürfte dabei an der ultra-lockeren Geldpolitik festhalten. Massgebliche Änderungen werden am Markt nicht erwartet. Trotz der anziehenden Wirtschaft haben Notenbankvertreter bisher keine Signale für eine Rückführung der geldpolitischen Unterstützung gegeben. Heute Nachmittag wird in den USA zudem das Verbrauchervertrauen veröffentlicht. Der private Konsum gilt als grösste Stütze der US-Wirtschaft.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert um 08.15 Uhr 0,02 Prozent höher bei 11'164,51 Punkten. 13 der 20 SMI-Werte werden tiefer und sieben höher indiziert.

Bei den Blue Chips fallen UBS (-1,1%) am stärksten auf. Die Grossbank hat zwar den Gewinn im ersten Quartal auf 1,8 Milliarden Dollar gesteigert. Aber auch die Schweizer Nummer Eins der Branche hat im Zusammenhang mit der Pleite des US-Hedgefunds Archegos "einen Schuh voll" herausgezogen. Konkret schmälert diese den Reingewinn der UBS um 434 Millionen Dollar.

Die Zahlen von Novartis (-0,04%) werden zurückhaltend aufgenommen. Umsatz und Gewinn gingen zurück. Grund dafür ist vor allem das wegen der Coronapandemie geänderte Patientenverhalten. Insgesamt hat der Pharmakonzern die Erwartungen der Analysten nicht erfüllen können. Für das Gesamtjahr gibt sich der der Konzern vorsichtig, bestätigt allerdings seine Ziele.

Die Zahlen von ABB (+0,6%) waren mehrheitlich bereits bekannt und damit keine Überraschung mehr. ABB hatte die Kennzahlen zum ersten Quartal mehrheitlich bereits vor knapp zwei Wochen publiziert und dabei auch die Prognose für das Gesamtjahr 2021 erhöht. Fantasie erhält der Titel laut Händlern von den Äusserungen seines CEO Björn Rosengren. Dieser sagte laut Mitteilung, ABB komme mit dem geplanten Verkauf verschiedener Divisionen voran. "Ich gehe davon aus, dass wir den ersten Deal im zweiten Halbjahr unterzeichnen werden", wird der CEO zitiert.

Am breiten Markt stechen die Aktien von Bucher (+0,7%) etwas hervor. Der Industriekonzern hat im ersten Quartal gut ein Drittel mehr Aufträge an Land gezogen, und auch der Umsatz nahm zu. Zudem tönt der Ausblick auf das Gesamtjahr nun optimistischer.

Grössere Abschläge bei Swiss Life (-4,1%) und bei Arbonia (-2,5%) erklären sich mit dem Dividendenabgang. Swiss Life werden ex-Dividende von 21 Franken und Arbonia von 0,47 Franken gehandelt.

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